MPolo schrieb am 4. Februar 2014 17:27
> Was mich wundert: Wir haben jetzt 36 GWp PV installiert in
> Deutschland. Diese 36 GWp kappen schon den kompletten
> Tagesmehrbedarf, also die übrigen Stromlieferanten können sehr
> gleichmäßig Strom liefern. Der Strom mittags ist auch nicht mehr
> teurer als der Strom nachts. Das ist eigentlich ein wunderbarer
> Zustand, denn so können PV und Grundlastkraftwerke unseren
> Strombedarf einfach decken.
> Wenn wir jetzt unsere installierte PV-Leistung verdoppeln, dann
> brauchen wir Kraftwerke, die immer abends anspringen und morgens
> runterfahren, um den Bedarf in der Nacht zu decken. Das geht nur mit
> fossilen Kraftwerken. Oder wir produzieren weiter konstant mit
> Grundlastkraftwerken, sprich Wind/Wasser (Biogas ist
> größenordnungsmäßig irrelevant) und schmeißen dann halt mittags immer
> irgendwelchen Strom weg. Oder wir nehmen dafür
> Pumpspeicherkraftwerke, dann reduziert sich der Bedarf an
> Kraftwerksleistung in der Nacht. An trüben Wintertagen halten die
> Pumpspeicher aber nicht lange, dann brauchen wir andere Kraftwerke
> die einspringen.
Ich glaube, dass alle von Dir genannten Ansätze genutzt werden
sollten, hier muss es kein "Oder" geben: Abregelung, Flexibilisierung
des Kraftwerksparks, Netzausbau, Speicherung. Das kostenoptimale
System wird wahrscheinlich jede Option nutzen, die Frage ist in
welchem Ausmaß.
> Also: 150 GWp PV kann sicher 95% der Stromversorgung decken, aber nur
Moment: bei 150 GW PV können 95% der davon erzeugten Energie genutzt
werden, es können _nicht_ 95% des Strombedarfs gedeckt werden
(sondern nur ca. 25%).
> dann wenn wir 80 GW fossile Kraftwerke rumstehen haben die den Rest
> übernehmen. Ich kann mir nicht vorstellen dass das die
> intelligenteste Lösung ist. Ich bin mehr dafür, Windkraft und andere
> grundlastfähige Stromerzeuger noch weiter auszubauen, weil das
> reduziert dann den Bedarf an fossilen Reservekraftwerken.
Siehe oben. Ein Mix aus verschiedenen Maßnahmen wird vermutlich
sinnvoll sein. Und ganz selbstverständlich sollte man Wind _und_
Solar nutzen, ich habe es nie anders gemeint. Ich wollte nur das
Solar-Beispiel aus dem Artikel aufgreifen um die Dimensionen deutlich
zu machen. Aber bereits existierende konventionelle Kraftwerke können
ja erstmal kostengünstig genutzt werden, hauptsache deren
Betriebsstunden können immer weiter reduziert werden. Jedes gesparte
kg Kohle zählt.
> Was mich wundert: Wir haben jetzt 36 GWp PV installiert in
> Deutschland. Diese 36 GWp kappen schon den kompletten
> Tagesmehrbedarf, also die übrigen Stromlieferanten können sehr
> gleichmäßig Strom liefern. Der Strom mittags ist auch nicht mehr
> teurer als der Strom nachts. Das ist eigentlich ein wunderbarer
> Zustand, denn so können PV und Grundlastkraftwerke unseren
> Strombedarf einfach decken.
> Wenn wir jetzt unsere installierte PV-Leistung verdoppeln, dann
> brauchen wir Kraftwerke, die immer abends anspringen und morgens
> runterfahren, um den Bedarf in der Nacht zu decken. Das geht nur mit
> fossilen Kraftwerken. Oder wir produzieren weiter konstant mit
> Grundlastkraftwerken, sprich Wind/Wasser (Biogas ist
> größenordnungsmäßig irrelevant) und schmeißen dann halt mittags immer
> irgendwelchen Strom weg. Oder wir nehmen dafür
> Pumpspeicherkraftwerke, dann reduziert sich der Bedarf an
> Kraftwerksleistung in der Nacht. An trüben Wintertagen halten die
> Pumpspeicher aber nicht lange, dann brauchen wir andere Kraftwerke
> die einspringen.
Ich glaube, dass alle von Dir genannten Ansätze genutzt werden
sollten, hier muss es kein "Oder" geben: Abregelung, Flexibilisierung
des Kraftwerksparks, Netzausbau, Speicherung. Das kostenoptimale
System wird wahrscheinlich jede Option nutzen, die Frage ist in
welchem Ausmaß.
> Also: 150 GWp PV kann sicher 95% der Stromversorgung decken, aber nur
Moment: bei 150 GW PV können 95% der davon erzeugten Energie genutzt
werden, es können _nicht_ 95% des Strombedarfs gedeckt werden
(sondern nur ca. 25%).
> dann wenn wir 80 GW fossile Kraftwerke rumstehen haben die den Rest
> übernehmen. Ich kann mir nicht vorstellen dass das die
> intelligenteste Lösung ist. Ich bin mehr dafür, Windkraft und andere
> grundlastfähige Stromerzeuger noch weiter auszubauen, weil das
> reduziert dann den Bedarf an fossilen Reservekraftwerken.
Siehe oben. Ein Mix aus verschiedenen Maßnahmen wird vermutlich
sinnvoll sein. Und ganz selbstverständlich sollte man Wind _und_
Solar nutzen, ich habe es nie anders gemeint. Ich wollte nur das
Solar-Beispiel aus dem Artikel aufgreifen um die Dimensionen deutlich
zu machen. Aber bereits existierende konventionelle Kraftwerke können
ja erstmal kostengünstig genutzt werden, hauptsache deren
Betriebsstunden können immer weiter reduziert werden. Jedes gesparte
kg Kohle zählt.