Herbstprinz schrieb am 17.10.2019 12:56:
Dadurch wird ein Wirkungsgrad von 100 % zur Berechnung des Primärenergieverbrauchs angenommen.
Das ist zwar richtig, aber gleichzeitig unrealistisch.
Denn wenn man wie im Fall von PV und Windkraft Energie speichern muss, weil der Unterschied zwischen Erzeugung und Verbrauch zeitweise gravierend ist (die bereits erwähnte "Dunkelflaute" im Winter), sinkt der effektive Wirkungsgrad dieser Energieerzeuger ganz erheblich, da man sie in andere Energieträger (Wasserstoff, Methan, Wasser in Pumpspeicheranlagen, ..) umwandeln muss.
Selbst wenn man annimmt, dass der Wirkungsgrad bei PV und Windkraft doppelt so hoch ist, braucht man doch dafür einen Anlagenpark, der in diesem Zeitrahmen in Deutschland überhaupt nicht aufgebaut werden kann (falls das angesichts knapper Flächen überhaupt möglich ist), ganz abgesehen davon, dass auch die Infrastruktur für den Stromtransport massiv ausgebaut werden muss.
Deshalb gilt: Wenn man innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens überhaupt eine Chance haben will, eine ausgeglichene CO2-Bilanz zu erreichen, muss man sich über Grenzen hinweg umschauen. Das gilt einerseits für die nationalen Grenzen und andererseits auch für die technologischen Grenzen, die durch die Kombination PV/Windkraft/Strom gezogen werden.