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Avatar von marenghi
  • marenghi

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2020

Anstatt rumzuorakeln...

...dass "bestimmte Kräfte" (Wer? Autoindustrie und Regierung, die plug-ins immer noch als Dienstwagen vergünstigt, schonmal nicht. Welche dunklen Mächte also - Foristen wie wir, der mächtige ADFC?) supertolle PHEVs verhindern,

...sollte der Autor sich hinterfragen, warum er Strohmänner aufmachen muss, um den PHEV zu verteidigen. Anstatt Experten zuzuhören, warum der PHEV eine immer kleinere Nische hat.

- Doppelte-TEchnik-Argument: Es geht nicht darum, dass PHEVs gar nicht 2x die Leistung vorhalten brauchen oder mehr wiegen. Es geht darum, dass sie prinzipiell zwei Techniken, Verbrenner und BEV, an Bord haben. Womit prinzipbedingt Macken und Wartungsbeachtungen beider Technologien zusammen kommen: Auch ein kleiner Verbrenner kann Verbrennerprobleme haben, auch eine kleine Batterie Batterieprobleme.

- Toyota macht das in punkto Zuverlässigkeit und Aufwand in der Tat besser, aber genau einige der Argumente, die der Autor vorher gegen ein BEV ins Felde führt - hat natürlich auch der PHEV: Ladeinfrastruktur, hohe öffentliche Ladepreise. Und natürlich noch extrem mehr die Reichweitenbegrenzung elektrisch. Die Nicht-"Lösung" dieser Probleme besteht dann stets darin zu betonen, dass man ja allzeit tanken könne. Ja dann fallen aber eben auch für die Fahrten die Vorteile des elektrischen Antriebs flach!

- Diese Putin- und Energiewende-getriggerten prepper-Paniken regen mich gewaltig auf: Genau die Klientel, die mit einem BEV kein Problem hätte (eigene wallbox), soll nun den USP des PHEVs darin zu sehen, dass bei blackouts die 50 Liter Benzin noch das Überleben (?) per vehicle to load sichert (was machen dann eigentlich die Städter, und: schonmal dran gedacht, dass die Batterie auch v2l kann?). Meine Herren, vielleicht sollte man nicht in den 3. Weltkrieg steuern, oder blackouts schlicht ingenieurstechnisch lösen? Und wenn die EFH-Besitzer es unbedingt brauchen, sollen sie sich ein Dieselaggregat ins Eigenheim setzen mit einem 1000l-Öltank. Kann man dann "autark" Wochen lang zuhause playstation spielen.

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Fazit: Nein, ein PHEV hat eine immer kleiner werdende Nische in punkto CO2-Reduktion. Seine Nachteile teilt er sowohl mit BEVs (uninteressant für Laternenparker, vermeintlich zu wenig Ökostrom, hohe Strompreise öffentlich) - die der Autor interessanterweise nur beim BEV anführt :) - als auch mit dem Verbrenner (CO2-Emissionen nicht-elektrisch).
Gerade in den Szenarien, in denen ein BEV - wohlgemerkt einen immer kleiner werdenden - Nachteil hat, der Autobahn-Langstrecke, ist der PHEV durch hohen Verbrenneranteil und ähnlichen Verbrauchswerten wie herkömmliche Verbrenner kaum einen CO2-Deut besser als ein herkömmlicher Verbrenner, bsd Diesel. Ein BEV dagegen schon: Bei 120km/h sinds 5-7l, also 50-70kWh Energie beim Verbrenner/PHEV, beim BEV 20-25.

Dass ein vermeintlicher Fachautor heute noch mit dem Reichweitenargument daherkommt und selbst für die Zukunft - denn sein Szenario ist ja deutlich ein mittelfristiges, in dem die Leute ab auf PHEVs umsteigen sollen - mit dem Preis von BEVs argumentiert, die unweigerlich durch die von ihm selbst beschriebene Batteriekostenreduktion und Leistungsgewichterhöhung relativ zu Verbrennern günstiger und kapazitativer werden, ist uns allen wahrscheinlich schleierhaft.

Grundsätzlich kranken viele Diskussionen bei der E-Mobilität, dass man die Kategorien "CO2-Reduktion" und "private finanzielle Kosten" (/= volkswirtschaftliche Schäden durch Abgase und CO2!) vermischt. Genauso übrigens bei der Heizung. Leider begeht auch der Autor den Fehler. Da PHEVs nichtmal einen Kostenvorteil bieten, muss der Autor ja auch die Verschwörungsmunkelei bemühen, dass finstre Mächte ausgerechnet seine Genie-Lösung aus selbst ihm nicht erklärbaren Gründen hassen und ihn künstlich verteuern.

Um es versöhnlicher zu beenden: Viele der restlichen Überlegungen zur Energiewende allgemein sind gut dargelegt, auch wenn es auch dort beim Ungefährem, Schwammigen, und Nicht-Quantitativen (extrem wenige Zahlen und Daten) bleibt. Da bitte mehr auf Fakten aus Studien von Experten referieren. Ziemlich neutral von allen Lagern bspw Prof Göbel als Ingenieur: https://www.youtube.com/watch?v=VvnmBOLuvGw

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.05.2024 10:02).

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