andimar schrieb am 26.05.2023 08:04:
Der Artikel erweckt den Eindruck, daß die Kernenergie in Fragreich wegen zu hoher Wassertemperaturen eine starke Drosselung hat:
"Zum einen nach Frankreich, wo, vergleichbar mit Deutschland, inzwischen im Sommer das Kühlwasser fehlt"
Ammerländer hat darauf hingewiesen, daß dies für 2022 nicht nennenswert war bezüglich der Strommenge.
Daß AKWs aus anderen Gründen nicht liefen sei dahingestellt.
Ah ok.
In dem Kontext sollte man aber schon auch erwähnen das nur 18 Anlagen überhaupt liefen wovon dann "nur" 7 gedrosselt werden mussten.
Und es war auch nur so wenig Drosselung weil halt kurzerhand entschieden wurde das man die Temperatur des aus geleiteten Wasser erhöht, also Umweltschäden in den Flüssen in Kauf nimmt um die AKWs mit mehr Leistung weiterlaufen lassen zu können.
Und mit Blick in die Zukunft mit Temperaturerhöhung und mehr Wassermangel wird das Problem sich eher verschärfen als weniger.
Schauen wir mal noch in die Quelle rein:
500GWh waren es 2022 wo ein Großteil der Meiler nicht liefen.
3TWh waren es 2020 wo alle Meiler liefen (gab auch schon Jahre da waren es über 6 TWh)
Die 0,18% beziehen sich auf die gesamte Strommenge im Jahr.
Relevant wäre aber doch wie groß der Anteil ist in der Zeit wo das Drosseln auftritt, also in den Sommermonaten, nicht aufs ganze Jahr gesehen. Jetzt wär halt hilfreich zu wissen über welchen Zeitraum die Atomkraftwerke gedrosselt werden mussten, was die Quelle leider nicht hergibt... (zuminders hab ichs nicht gefunden)
Wenn wir jetzt mal sagen das war über... 6 Wochen? (=1000 Stunden) Dann wären es mit 3 TWh aus 2020, im Schnitt 3 GW die gedrosselt werden muss, also bei 0,8-1,3GW was die meisten französischen Meiler haben waren das ~3 Meiler die währendessen komplett weg gefallen sind, nur wegen Drosselung!
Also das find ich schon signifikant viel! Klar letztes Jahr war der Effekt entsprechend geringer weil weniger Meiler überhaupt liefen, aber das macht es ja deswegen nicht besser.
Klar es gibt auch Jahre wo gar keine Drosselungen notwendig sind aber das hilft ja nichts, deswegen muss man ja trotzdem in den Jahren wo es auftritt Ersatz haben. Es hilft ja auch nichts das wir "an guten Tagen" jetzt schon potenziell genug EE hätten um den kompletten Strombedarf zu bedienen sondern auch da müssen wir an den Punkt kommen das wir das immer können.
tl;dr ja der Effekt ist definitv kleiner als in dem Artikel suggeriert wird, vor allem letztes Jahr. So winzig/belanglos wie es die EDF in ihrem PDF aber darstellen will ist es definitiv auch nicht, vor allem mit Blick auf die Zukunft.