1989 musste ein Kollege einen Bericht für unseren Vorstand über Energiespeicherung machen.
Ich habe ihm damals zugearbeitet für die Speicherung von Energie in supraleitenden Spulen (das war die Zeit von Reagan Star Wars). Das Thema ist also schon ziemlich alt. Die Natrium-Schwefelbatterie wurde von unserer Firma entwickelt. Das erste Druckspeicherkraftwerk in Huntorf wurde von uns gebaut. Die Prinzipien sind alle schon lange bekannt. Nichts wirklich Neues unter der Sonne.
Wenn man von Speicherung redet, muss man die Zeitbereiche berücksichtigen, in denen der Speicher liefern muss.
Für stabilen Netzbetrieb braucht man als erstes die Momentanreserve. Dieser Speicher muss sofort auf einen Frequenzabfall reagieren. Das wird heute mit den Synchrongeneratoren und ihren schweren Massen bzw. den angeschlossenen Turbinen gemacht. Das ist im Grunde das Schwungradprinzip. Der Zeitbereich sind einige Sekunden.
Dann kommt die Minutenreserve und Stundenreserve. Hier hat man etwas mehr Zeit und braucht aber mehr Energie. Das können Speicherkraftwerke und ähnliches sein.
Man braucht aber auch saisonalen Speicher, weil Wind und Sonne nicht gleichmäßig über das Jahr liefern und es selbst von Jahr unterschiedlich sein kann.
Die Frage ist, wieviel Speicher man dafür braucht.
Jetzt kommt etwas Seltsames: es gibt einen Punkt, an dem Hans-Josef Fell (bzw. seine Energy Watch Group)und ich einer Meinung sind. Es sind ca. 10 TWh.
Die einzige Möglichkeit solche Energiemengen zu speichern, ist in Form von chemischer Energie, also Gas. Aber das ist leider nicht gerade billig.
Lastabwurf ist kein Speicher und für saisonale Effekte sicherlich nicht brauchbar.
Die im Artikel erwähnten Speicher sind alle für den Minuten- bis Tagebereich.