Nein, der Artikel differenziert sehr sauber zwischen Vermögenssteuer
und Einkommenssteuer.
> Bei der Vermögenssteuer ist es egal, ob man 12000 oder 120000 Euro
> verdient - sie wird auf das bestehende Vermögen bezahlt. Wenn man
> sein Geld mit vollen Händen aus dem Fenster wirft, kann man auch
> zehn Millionen pro Jahr verdienen und wird nie einen Cent
> Vermögenssteuer zahlen.
Das ist völlig richtig. Aber diese Leute schröpft man mit der
Einkommensteuer. Und zwar noch bevor sie ihr Geld verpassen können.
Wobei genau das ("verprassen") ein Verhalten wäre, das für die
Geamtökonomie günstig wäre, weil es den Geldumlauf beschleunigen
würde. Aber genau das wird ja durch die Einkommensteuer behindert.
Die Vermögenssteuer nach Gusto der Grünen ist natürlich mit einem
hohen Freibetrag ausgestattet. Dieser ist so dimensioniert, dass er
für kleine Vermögen Raum lässt. Also typischerweise die Erbschaft
eines Akademikerehepaares. Die "Reichen" sollen jedoch abgezockt
werden, wobei - wie der Autor korrekt schreibt - diese durch
Verbindlichkeiten, ihr Vermögen praktisch zu Null rechnen können.
Wenn jemand 100 Mio Kredit aufnimmt und davon ein Unternehmen kauft,
dann kann er daraus erkleckliches (dann einkommensteuerpflichtiges)
Einkommen ziehen. Aber das Vermögen beträgt Null Euro und daher wird
auch keine Vermögenssteuer bezahlt.
Für die Armen fällt die Vermögenssteuer eh nicht an, die könnten
nicht mal einen Freibetrag von 10.000 € ausschöpfen.
Am härtesten werden also jene getroffen, die nichts erben, aber sich
durch Bildung und Leistung ein ordentliches Einkommen erarbeitet
haben.
Wer aber von den Eltern eine Million geerbt hat und "asketisch" von
den Zinsen (die andere erarbeiten müssen) lebt, der zahlt praktisch
gar keine Steuern. Und kann im günstigsten Fall sogar noch von den
Arbeitern sich die Kita bezahlen lassen.
> Deswegen ist die Grenze und der Prozentsatz einer eventuellen
> Vermögenssteuer auch kein Hindernis dabei, dieses Vermögen erstmal
> anzusparen - bis man die Grenze an Vermögen (nicht an Einkommen!)
> erreicht, zahlt man nichts.
Die Vermögenssteuer begrenzt das nicht, aber die Einkommenssteuer
sehr wohl. Man braucht ja einen Sockel zum leben, der steuergünstig
ist. Aber alles was über dem Sockel liegt, wird extrem hoch
besteuert, so dass der Aufbau von Vermögen stark erschwert wird.
Noch ein Hindernis gibt es: Die Grunderwerbssteuer. Denn selbst
genutzte Immobilien sind der beste Einstieg in die Vermögensbildung,
da inflationsstabil, durch ökologische Verknappung von Land
wertsteigend und zudem mit hoher Rendite gesegnet.
Der Haken ist nur, man verliert bei jedem Ortswechsel fast 6% seines
in dieser Form gebundenen Vermögens. Gerade Leute, die sich nach oben
arbeiten wollen, müssen aber genau solche örtliche Flexibilität
zeigen und etwa alle drei Jahre umziehen. Das bedeutet unter dem
Strich jedes Jahr 2% von der Substanz an Verlust und das ganz ohne
Freibetrag.
Für einen Erben, der gemütlich in seinem geerbten Haus sitzt, ist das
natürlich irrelevant. Denn beim Erben fällt diese Steuer gar nicht
an, zumindest in Deutschland.
Natürlich kann (und muss) man unter diesen Umständen auf Wohneigentum
verzichten und zur Miete wohnen, das bedeutet aber den Verzicht auf
eine ganze Menge Rendite.
> Wenn der Staat die Vermögenssteuer nicht als Strafe, sondern
> als Einkommensquelle ansieht, wäre er sogar motiviert, dass ein
> möglichst großer Anteil der Bevölkerung vermögend (und damit
> Vermögenssteuer zahlend) ist.
Vermögen wirken volkswirtschaftlich verheerend, da sie die
Leistungsbereitschaft vermindern und den Geldumlauf massiv bremsen.
Daher sollte ein Staat daran interessiert sein, den Vermögensaufbau
zu behindern (das passiert bereits) und bestehende Vermögen
aufzulösen (das passiert nicht).
und Einkommenssteuer.
> Bei der Vermögenssteuer ist es egal, ob man 12000 oder 120000 Euro
> verdient - sie wird auf das bestehende Vermögen bezahlt. Wenn man
> sein Geld mit vollen Händen aus dem Fenster wirft, kann man auch
> zehn Millionen pro Jahr verdienen und wird nie einen Cent
> Vermögenssteuer zahlen.
Das ist völlig richtig. Aber diese Leute schröpft man mit der
Einkommensteuer. Und zwar noch bevor sie ihr Geld verpassen können.
Wobei genau das ("verprassen") ein Verhalten wäre, das für die
Geamtökonomie günstig wäre, weil es den Geldumlauf beschleunigen
würde. Aber genau das wird ja durch die Einkommensteuer behindert.
Die Vermögenssteuer nach Gusto der Grünen ist natürlich mit einem
hohen Freibetrag ausgestattet. Dieser ist so dimensioniert, dass er
für kleine Vermögen Raum lässt. Also typischerweise die Erbschaft
eines Akademikerehepaares. Die "Reichen" sollen jedoch abgezockt
werden, wobei - wie der Autor korrekt schreibt - diese durch
Verbindlichkeiten, ihr Vermögen praktisch zu Null rechnen können.
Wenn jemand 100 Mio Kredit aufnimmt und davon ein Unternehmen kauft,
dann kann er daraus erkleckliches (dann einkommensteuerpflichtiges)
Einkommen ziehen. Aber das Vermögen beträgt Null Euro und daher wird
auch keine Vermögenssteuer bezahlt.
Für die Armen fällt die Vermögenssteuer eh nicht an, die könnten
nicht mal einen Freibetrag von 10.000 € ausschöpfen.
Am härtesten werden also jene getroffen, die nichts erben, aber sich
durch Bildung und Leistung ein ordentliches Einkommen erarbeitet
haben.
Wer aber von den Eltern eine Million geerbt hat und "asketisch" von
den Zinsen (die andere erarbeiten müssen) lebt, der zahlt praktisch
gar keine Steuern. Und kann im günstigsten Fall sogar noch von den
Arbeitern sich die Kita bezahlen lassen.
> Deswegen ist die Grenze und der Prozentsatz einer eventuellen
> Vermögenssteuer auch kein Hindernis dabei, dieses Vermögen erstmal
> anzusparen - bis man die Grenze an Vermögen (nicht an Einkommen!)
> erreicht, zahlt man nichts.
Die Vermögenssteuer begrenzt das nicht, aber die Einkommenssteuer
sehr wohl. Man braucht ja einen Sockel zum leben, der steuergünstig
ist. Aber alles was über dem Sockel liegt, wird extrem hoch
besteuert, so dass der Aufbau von Vermögen stark erschwert wird.
Noch ein Hindernis gibt es: Die Grunderwerbssteuer. Denn selbst
genutzte Immobilien sind der beste Einstieg in die Vermögensbildung,
da inflationsstabil, durch ökologische Verknappung von Land
wertsteigend und zudem mit hoher Rendite gesegnet.
Der Haken ist nur, man verliert bei jedem Ortswechsel fast 6% seines
in dieser Form gebundenen Vermögens. Gerade Leute, die sich nach oben
arbeiten wollen, müssen aber genau solche örtliche Flexibilität
zeigen und etwa alle drei Jahre umziehen. Das bedeutet unter dem
Strich jedes Jahr 2% von der Substanz an Verlust und das ganz ohne
Freibetrag.
Für einen Erben, der gemütlich in seinem geerbten Haus sitzt, ist das
natürlich irrelevant. Denn beim Erben fällt diese Steuer gar nicht
an, zumindest in Deutschland.
Natürlich kann (und muss) man unter diesen Umständen auf Wohneigentum
verzichten und zur Miete wohnen, das bedeutet aber den Verzicht auf
eine ganze Menge Rendite.
> Wenn der Staat die Vermögenssteuer nicht als Strafe, sondern
> als Einkommensquelle ansieht, wäre er sogar motiviert, dass ein
> möglichst großer Anteil der Bevölkerung vermögend (und damit
> Vermögenssteuer zahlend) ist.
Vermögen wirken volkswirtschaftlich verheerend, da sie die
Leistungsbereitschaft vermindern und den Geldumlauf massiv bremsen.
Daher sollte ein Staat daran interessiert sein, den Vermögensaufbau
zu behindern (das passiert bereits) und bestehende Vermögen
aufzulösen (das passiert nicht).