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  • firedancer

mehr als 1000 Beiträge seit 26.01.2001

Welches "alte Überlegenheitsgefühl"?

Überlegenheitsgefühl? Wir sind alles, Tiere sind nix? Das ist doch Kleinkindemotionalität! Bedaure, aber ich bezweifle, dass die Menschen auf diesem Planeten mit diesem Gefühl so aufstehen und wieder zu Bett gehen. Ich glaube auch nicht, dass man dich einer "Gehirnwaschschule" unterzogen hat, damit du mit irgend einem Überlegenheitsgefühl durch die Gegend läufst. Wozu auch: Ich glaube, die meisten Menschen auf diesem Planeten dürften reif genug sein, um solche Emotionen als unsinnig und wenig hilfreich beiseite zu schieben.

Nein der stärkere homo sapiens hat den Neandertaler nicht ausgetrottet

Welcher "stärkere" homo sapiens? Was soll das denn? Es geht hier um Spezies, nicht um Eroberer. In der Regel verschwinden Spezies, wenn ihr Lebensraum - insbesondere das Nahrungsangebot darin - sich ändert, und sie keine Möglichkeit der Anpassung haben. Mit "Stärke" hat das nichts zu tun. Ist der Samtfalter Hipparchia sbordonii weniger stark als andere Falter, nur weil Hipparchia sbordonii vom Aussterben bedroht ist?

UnsereArroganz liess uns das alles als Vor- und Urmenschen betrachten,die mit UNS nichts zu tun haben

????

Jedes Viech, aus das sich der heutige Mensch entwickelt hat, hat etwas mit uns zu tun. Und das war eigentlich auch schon früher klar, auch wenn man früher noch nicht jede Verwandschaftsbeziehung diverser Spezies im Detail gekannt haben mag. Für Arroganz war und ist da kein Raum. Ob "Vormensch" oder "Urmensch" oder sonst was: Das macht alles keinen großen Unterschied. Das sind nur Namen, nichts weiter. So wertend, wie du das interpretierst, waren diese Bezeichnungen nie gemeint. Beispiel: "Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde Urmensch als Sammelbegriff für alle gefundenen bzw. wissenschaftlich akzeptierten ausgestorbenen Menschen (Homo erectus bzw. Homo heidelbergensis, Neandertaler) verwendet, zum Teil auch für den eiszeitlichen Cro-Magnon-Menschen." Ausgestorbene Menschenarten also, und nichts weiter. Eine wie auch immer geartete Wertung ist eine Fehlinterpretation, deren Urheberschaft wohl eher von Laien stammen als aus Fachkreisen.

Unsere leider beschränkte Fähigkeit mit komplexen Erscheinungen umzugehen,liess uns "Kategorisieren" ( ab so und so viel Gramm Gehirnmasse ist das dieses oder jenes) UND wir liessen "Aussterben" -obwohl wir wissen,dass Grossgattungen nicht aussterben sondern sich mischen und weiterentwickeln und die jeweils an die gerade herrschende Situation am besten angepassten sich weiterentwickeln.

Schmarrn. Aussterben ist das Verschwinden einer biologischen Art. Wenn eine Art sich weiter entwickelt oder gar in einer anderen aufgeht, ändert das nichts: Die Spezies mit genau jenen für diese Art vorhandenen Merkmalen ist weg. Dieses Konzept hat herzlich wenig damit zu tun, wie "beschränkt" unsere Fähigkeiten sind, oder wie hoch der IQ des Menschen heute ist.

Na schön langsam stellen wir auch fest,dass Tierarten wie Rabenvögel, Elephanten,Delphine Kriterien erfüllen,die wir für die "Menschendefinition" heranziehen.

Für "Menschendefinition"? Einen Raben kann man wohl kaum als Mensch umdefinieren. Wovon du hier wohl eher reden willst, ist ein Verständnis von Intelligenz, woraus sich gewisse moralische und juristische Implikationen ergeben.

Selbstreflexion, Kommunikation, Gruppenverhalten, Werkzeuggebrauch......

Ja, was ist damit?

und vielleicht werden wir einmal von der Individualdefinition von Intelligenz abrücken und zur Schwarmdefinition kommen

Wozu? Der Intelligenz bezieht sich auf die Fähigkeit von etwas, zielgerichtet auf seine Umwelt zu reagieren unter Berücksichtigung von Logik und Zusammenhängen. Einzelne Individuen können intelligent sein, aber auch Gruppen davon oder Systeme. Die Intelligenzbegriff beschränkt sich grundsätzlich nicht auf einzelne Individuen. Er basiert auf dem Verhalten von etwas, nicht auf seiner Größe, Form oder Anzahl des oder der Akteure.

Wir haben noch einen weiten Weg der Erkenntnis vor uns......

Ja, das scheint mir auch so.

so wie wir ja auch die "alten Zivilisationen" für primitiv hielten,dabei waren die auf vielen Bereiche so weit wie wir und manchmal sogar weiter

Das ist schon lange bekannt. Und die Annahme, dass "primitiv" gleichzusetzen wäre mit "dumm" ist ein Fehlschluss, der wohl auch eher im Bereich der laienhaften Auseinandersetzung mit diesen Themen zu suchen wäre, als in wissenschaftlichen.

wir erkannten und erkennen es nur nicht in unserer arroganten und scheuklappigen Form der Archeologie und Wissenschaften an sich.

Das ist Blödsinn. Die Wissenschaft geht schon lange davon aus, dass Menschen alter Kulturen uns Menschen heute sehr, sehr ähnlich waren. Es gibt nämlich keinerlei Grund anzunehmen, dass es anders wäre. Jeder Wissenschaftler weiß das, insbesondere Archäologen. (Schreibt man übrigens mit Ä, nicht mit E.) Und schon gar nicht bei der Wissenschaft an sich. Denn die Wissenschaft an sich weiß das. Der Laie ist es, der es nicht weiß, und sich wunder was lustiges selbst zusammenbastelt und aus den Fingern saugt. Die "Arroganz" und "Scheuklappenmentalität" mußt du da schon wo anders suchen.

Aber vielleicht ist es ja auch genau diese Arroganz und Scheuklappenmentalität, weswegen du solche Fehler genau bei denen suchst, welche am meisten von diesen Sachverhalten verstehen. Die Unzulänglichkeit, die du diesen vorwirfst, würde ich an deiner Stelle beim Alltagsmenschen suchen, welcher aus blanker Unkenntnis und Vorurteilen heraus ständig Aussagen über die Wissenschaft trifft, die nicht zutreffen.

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