NieWiederNie schrieb am 02.10.2019 14:14:
Ein Teil der "Deutschen Frage" sind gerade solche Fantasien einer imperialistischen Hybris, wie unten zitiert.
Immer, wenn deutsche Fürsten um ihre Macht kämpfen, wird im Ergebnis Deutschland kleiner.
Die deutsche Bourgeoisie hat sich schon immer durch eine außerordentliche Feigheit ausgezeichnet, angefangen im Bauernkrieg, wo sie — anstatt mit den Bauernheeren als als Stoßtrupp die Elemente eines inneren Marktes zu schaffen (gleiche Maße und Gewichte, Beseitigungen aller innerdeutschen Reise- und Handelshemmnise, einheitliche Münzen d.h. Währung in ganz Deutschland, Reichsreform — durch ihren Sprecher Martin Luther den Fürsten in den A... gekrochen ist und die Fürsten zum blutigen Niederschlagen der Bauern aufgefordert hatte.
In der 1848er Revolution, wo die Paulskirchenversammlung, die aufgrund der auf den Barrikaden vom März errungenen Volkssouveränität gewählt wurde, nicht diese Volkssouveränität zum Gesetz des Landes und die einheitliche deutsche Republik erklärt hat, sondern auch wieder vor den Fürsten kapituliert hat.
usw usf
sondern die Tatsache, dass die deutschen Eliten sich von den Angelsachsen auf die Hörner nehmen lassen - dann würde Deutschland die NATO verlassen, den Euro verlassen, die Führung in der EU übernehmen, Britannien rausschmeissen, Frankreich zur Räson bringen (Kolonialmacht), sich vollständig nach Osten und Süden öffnen, um die eurasische und afrikanische Integration voranzubringen. Vielleicht gibt es ja sogar Teile der Elite, die das gerne wollten, aber erstens ist die deutsche Elite in Deutschland im Sinne Carl Schmitts nicht der Souverän (das Volk gleich gar nicht), sondern entfaltet gefühlte Souveränität nur im Kontext transatlantischer Macht ("internationale Verantwortung"), und zweitens kommt aus der Bevölkerung keinerlei Druck, sich für die Interessen Deutschlands einzusetzen,
und hierin läge die Chance für DieLinke, der AfD nicht nur den Wind aus den Segeln zu nehmen, sondern auch den Schleier vom Gesicht reißen, eine National-Revolutionäre Partei im Sinne des Souveräns zu sein.