Zumbi_262 schrieb am 25. September 2006 10:32
> Die Stammtischpolitiker sind nicht das Problem. Das Problem (ist
> einmal mehr) dass Leute die eine obszöne Menge an Kapital angehäuft
> haben, sich eine Partei kaufen können (SVP) und sich gleichzeitig
> auch noch bedeutende Medien (als Beispiel aus der jüngsten Zeit:
> Weltwoche) unter den Nagel reissen.
Nein, das greift zu kurz. Als Ausländer in der Schweiz merkt
man die tiefe Ablehnung der Schweizer doch jeden Tag. Dabei meine
ich eine gut wahrnehmbare Mehrheit. Meist in unteren Schichten.
Keine Ahnung von der Welt, keine große Bildung. Und es ist typisch
schweizerisch: Es gibt auch das krasse Gegenteil - super weltoffen,
liberal, Kosmopoliten. Und das sind auch ziemlich viele. Dazwischen
gibt's nix. Gut, außer den Ausländern. So ist die Schweiz. Immer
extrem. Superpolarisiert. Die können nicht normal.
Aber diese Volksabstimmung zeigt, was die meisten hier von
Ausländern halten: nix. Hängt mit dem völlig falschen
Selbstverständnis zusammen: der Durchschnittsschweizer hält
Schweizer für was Besseres. Die Schweiz sowas wie "God's own
country". Und deshalb "Alles Nicht-Schweizerische entfernen".
Heute gelesen. Die Uhrenindustrie müsste wohl zuerst raus. Oder
doch das Geld? Für Außenstehende ist das höchst amüsant.
> Die schweizer Demokratie scheint das Paradebeispiel für die NeoCons
> weltweit zu werden. Perfekte Fassade mit offensichtlich
> funktionierenden demokratischen Abläufen, für dunkle Hintermänner
> und ihre noch dunkleren Geschäfte.
Nein, die schweizerische Demokratie funktioniert. Nur müssen
Mehrheitsentscheidungen auch darauf überprüft werden, ob die
Entscheidungen verfassungsgemäß sind. Um beispielsweise Minderheiten
nicht zu verletzen. Mehrheiten schützen sich selbst. Minderheiten
brauchen das Verfassungsgericht. Geht auch das durch, dann wollen
wir mal sehen, wie lange die Schweiz auskommt mit dieser
Einstellung. Vor kurzem gehört: "Die Schweiz, Bauernvolk mit
Bankgeheimnis". Das wär's wohl, wenn man alles Nicht-Schweizerische
hier entfernt.
> Die Stammtischpolitiker sind nicht das Problem. Das Problem (ist
> einmal mehr) dass Leute die eine obszöne Menge an Kapital angehäuft
> haben, sich eine Partei kaufen können (SVP) und sich gleichzeitig
> auch noch bedeutende Medien (als Beispiel aus der jüngsten Zeit:
> Weltwoche) unter den Nagel reissen.
Nein, das greift zu kurz. Als Ausländer in der Schweiz merkt
man die tiefe Ablehnung der Schweizer doch jeden Tag. Dabei meine
ich eine gut wahrnehmbare Mehrheit. Meist in unteren Schichten.
Keine Ahnung von der Welt, keine große Bildung. Und es ist typisch
schweizerisch: Es gibt auch das krasse Gegenteil - super weltoffen,
liberal, Kosmopoliten. Und das sind auch ziemlich viele. Dazwischen
gibt's nix. Gut, außer den Ausländern. So ist die Schweiz. Immer
extrem. Superpolarisiert. Die können nicht normal.
Aber diese Volksabstimmung zeigt, was die meisten hier von
Ausländern halten: nix. Hängt mit dem völlig falschen
Selbstverständnis zusammen: der Durchschnittsschweizer hält
Schweizer für was Besseres. Die Schweiz sowas wie "God's own
country". Und deshalb "Alles Nicht-Schweizerische entfernen".
Heute gelesen. Die Uhrenindustrie müsste wohl zuerst raus. Oder
doch das Geld? Für Außenstehende ist das höchst amüsant.
> Die schweizer Demokratie scheint das Paradebeispiel für die NeoCons
> weltweit zu werden. Perfekte Fassade mit offensichtlich
> funktionierenden demokratischen Abläufen, für dunkle Hintermänner
> und ihre noch dunkleren Geschäfte.
Nein, die schweizerische Demokratie funktioniert. Nur müssen
Mehrheitsentscheidungen auch darauf überprüft werden, ob die
Entscheidungen verfassungsgemäß sind. Um beispielsweise Minderheiten
nicht zu verletzen. Mehrheiten schützen sich selbst. Minderheiten
brauchen das Verfassungsgericht. Geht auch das durch, dann wollen
wir mal sehen, wie lange die Schweiz auskommt mit dieser
Einstellung. Vor kurzem gehört: "Die Schweiz, Bauernvolk mit
Bankgeheimnis". Das wär's wohl, wenn man alles Nicht-Schweizerische
hier entfernt.