Franks gestörte Tochter schrieb am 10.08.2023 17:55:
Was wäre denn deiner Meinung nach die passende Wortwahl gewesen, bzw. welche Formulierung wäre unversächtig und nie von einem Faschisten benutzt worden, wie hätte er nach heutigen Sprachvorschriften formulieren dürfen?
Eine AfD-Politikerin aus Berlin sagte in einer Talkshow zur Migrationsdebatte: "EIn Straßenzug nach dem anderen ist gefallen" - damit meinte sie die Zuwanderung von Menschen mit Migrationshintergrund in manchen Berliner Stadtteilen.
Erst nach einem längeren Moment fragte dann jemand nach: "Moment, wieso gefallen - sind wir hier im Krieg?"
Im Fall der Inklusionsaussagen im Höcke-Interview hätte eigentlich jeder normale Mensch den Diskussionspunkt folgendermaßen formuliert: "Die bisherigen Inklusionsmaßnahmen haben im Ergebnis X, Y und Z erbracht, was wir als unbefriedigend ansehen. Wir glauben, dass diese Art der Inklusionsmaßnahmen weder den Betroffenen noch den Regelschulen hilft und schlagen daher vor, dass..."
Niemand würde davon sprechen, Schulen von der Inklusion zu "befreien", auch wenn ausreichend klar wäre, dass damit lediglich eine Abschaffung oder Veränderung der Inklusionsmßnahmen gemeint sind.
Denn "befreien" ist ähnlich wie "gefallen" auch durch andere Kontexte negativ konnotiert und weckt in diesem Zusammenhang ganz bewusst entsprechende Assoziationen.
Was meinen Sie eigentlich, warum ich und andere das hier mitteilen? Weil diese Assoziation bei uns geweckt wurde. Ich berichte also, welche Wirkung das Gesagte von Herrn Höcke auf Rezipienten hat.
Im übrigen verwehre ich mich dagegen, als "links", "rechts", "mitte", "konservativ", "liberal" oder sonstwie anders pauschalisiert zu werden.
Ich denke, dass politische und gesellschaftliche Standpunkte zu oft und zu sehr von solchen pauschalen Einordnungen "kontaminiert" werden. Wenn mich eine Sache stört, dann sage ich das und wenn ich etwas richtig finde, dann sage ich das auch - und es interessiert mich herzlich wenig, ob das nun zufälligerweise mit einer Schablone nach links, rechts, oben oder unten überlappt oder nicht.