Sinerider schrieb am 10.08.2023 17:56:
In Thüringen erhielt die AfD unter Leitung des rechtsextremen Björn Hocke bei Wählerumfragen eine Zustimmung von 32 % und liegt damit weit vor allen anderen Parteien.
Und dieser Wert wird (meiner Prognose nach) weiter steigen. Und zwar um so schneller und um so weiter, je lauter und schriller das Gekeife drumherum wird.
- Sind die Thüringer zu einem Drittel Nazis?
Das hängt von der definition "Nazi" ab.
[ironie] Natürlich sind sie das, sonst würden sie ja keine AfD wählen. Wird ja auch schließlich oft genug im Fernsehen drüber berichtet. Es sollte mittlerweile allgemein bekannt sein, dass in den "neuen Bundesländern" der rechtsextremismus fröhliche Urständ feiert. Es ist anzunehmen das dieser Anteil noch zunimmt, wenn die restlichen "Nazis" endlich den Mut finden sich zu Outen und die AfD wählen. [/ironie]
- Erhält die AfD nur aus Protest diese hohen Zustimmungswerte? Wenn ja, gegen wen oder was soll protestiert werden?
Jaein. Wie ich schon mal woanders geschrieben habe, sind es die Leute einfach das offen zur Schau gestellte "Desinteresse am Bürger" der etablierten Parteien leid. Deswegen ist da jeder der ein "so geht das nicht" als Programm hat, selbst wenn er sonst nix hat, eine gerngenommene Alternative. Die AfD (im allgemeinen) und der Höcke (im speziellen) sind lediglich "besser" in der (Selbst)darstellung dieser Aussage als die Konkurrenz.
Nichts anderes hat der Höcke übrigens da auf der Veranstaltung gemacht.
Inwieweit ist dieser Protest gerechtfertigt?
Das muss jeder selber entscheiden.
- Warum stellt sich niemand von den Regierungsparteien hin und sagt, dass Inklusion richtig ist, aber unter den gegebenen finanziellen Mitteln nicht durchführbar?
1. Funktioniert, laut den tatsächlich beteidigten, und zwar Lehrer und Eltern, Inklusion nicht.
2. Ist die Regierung derjenige der das Geld für Schulen zur Verfügung stellt. Das heisst, die Regierung würde sich mit einer derartigen Aussage selbst attestieren, wissentlich nicht genug Geld für Bildung zur verfügung zu stellen.
Und zwar nicht nur die aktuelle Regierung, sondern alle Parteien die an Regierungen beteidigt waren die dieses vorgehen propagiert haben.
D.h., dass sie zugeben müssten, sie die Inklusion nur machen um sich bei der Schreihalsfraktion zu profilieren, und nicht etwa weil Inklusion sozial (und machbar) wäre.
- Warum sagt niemand, dass der öffentliche Sektor so massiv unterfinanziert ist, dass es zum Himmel schreit?
Wird doch getan! Von allen die, die davon direkt betroffen sind, weisen regelmäßig darauf hin, sowohl auf der Seite der "Leistungserbringer" (hier Lehrer), als auch auf Seiten der "Leistungsempfänger" (Schüler mit besonderem Föderbedarf und deren Eltern).
Und genauso oft werden diese Personen von der Politik, mit freundlicher unterstützung der (bulevard)Presse als "Faule, Lernunwillige, Asoziale" Sozialschmarotzer verunglimpft.
Demnächst, dank Höcke, dann auch noch als "rechts".
Das ganze ist mittlerweile so krass, das man daraus sogar Komedysendungen wie "Die Anstalt" oder "Mario Barth deckt auf" machen kann.
Oh, und eben Gestalten wie dem Höcke, natürlich.