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  • leider_heiser

mehr als 1000 Beiträge seit 02.10.2004

Ich beziehe meinen Eindruck, dass er auch wirtschaftlich gescheitert ist

aus Berichten über den Prozess, der zu seiner Verurteilung bezüglich
der rechtswidrigen Einbehaltung von Mandantengeldern geführt hat.

Das was man im Netz so lesen konnte von Leuten, die der Verhandlung
beigewohnt haben, vermittelt eher den Eindruck, dass der Mensch kurz
vor der Pleite steht. (Es spricht viel dafür, dass er die 7
Kilo-Euro, die eigentlich dem Mandanten gehörten, wohl dringend
selber gebraucht hat, um die gröbsten Löcher und Verbindlichkeiten zu
stopfen. Außerdem wurden im Prozess seine persönlichen
wirtschaftlichen Verhältnisse erörtert, und dies sehen wohl grob so
aus, dass er sich von seiner Lebensabschnittspartnerin aushalten
lässt).

Jedenfalls: Aus diesen Berichten, die man so Anfang des Jahres im
Netz lesen konnte - mit gehöriger Schadenfreude, wie man sich
vorstellen kann - ergibt sich eher das Bild eines Menschen, dem die
Finanzen Oberkante-Unterlippe stehen.
Das berühmt-berüchtigte Chaos im Büro, das in letzter Zeit bei ihm
notorisch ist  (und früher nicht war) spricht auch dafür, weil man
vermuten kann, das er sich die entprechenden Hilfskräfte einfach
nicht mehr leisten kann.

Ismail schrieb am 19. September 2007 19:25

> Solch eine Person?
> Wirtschaftlich? glaub ich nicht. der hat seine Schafe im Trocknen so
> lange

Wie gesagt: Ich wage das zu bezweifeln.

Es könnte allenfalls sein, dass er in dem Prozess versucht hat, seine
persönliche Einnahmesituation bewusst herunterzurechnen, weil er auf
eine Geldstrafe in Form von Tagessätzen (statt einer Freiheitsstrafe)
spekuliert hat. Und dann würde der zu zahlende Geldbetrag natürlich
kleiner sein, wenn man halbwegs glaubhaft darstellen kann, dass man
quasi bettelarm ist ...

Ich habe aber eher den Eindruck - die Bürosituation und generell sein
verzweifelt-unüberlegtes Handeln bei Dingen, die einfach nicht gut
gehen können, spricht dafür - dass der Kerl tatsächlich auch
wirtschaftlich am Ende ist.

Plausible wäre es - er ist inzwischen ziemlich verbrannt. Und die
Skandälchen um ihn selber und auch um seinen ehemaligen Partner, den
syndigen Anwalt, sind sicherlich keine Visitenkarte, selbst im
halbseidenen Dialergewerbe und ähnlich anrüchiger Mandantschaft.
(Halbseidene Anwälte mit Hang zur Abmahnabzockerei gibt es
schließlich wie Sand am Meer, das ist der besagte Herr nun wirklich
schon lange nicht mehr der Einzige, der Leuten vom Schlage eines M.
Dolzers einfallen könnte. Abgesehen davon gehen deren Geschäfte auch
schon seit einiger Zeit nicht mehr soooo toll ...)

> Ausser jemand verklagt und erhält mal richtig Schadenersatz. Aber
> dafür hat jeder Anwalt eine Berufshaftpflicht...

Es sei denn, die Prämienzahlung wurde "wg. Chaos im Büro" einfach mal
"vergessen" .... *g*

> Fachlich: er hat sein wissen nur falsch eingesetzt.

Glaub ich nicht. Früher war er abgebrüht. Da wusste er ganz genau,
wie weit er gehen kann - und wann er aufhören muss.

Inzwischen hat man den Eindruck, dass ihm dieser Überblick abhanden
gekommen ist. Der wirkt eher wie ein Verzweiflungstäter.

Ich habe dieses Phänomen schon ein paar mal miterlebt bei Leuten, die
als Unternehmer eine Zeit lang recht großen Erfolg hatten und die
sich an einen gehobenen Lebensstil gewöhnt hatten - und bei denen
sich dann das "Kriegsglück" schlagartig wendet und die Pleite vor der
Tür steht - inklusive persönlicher Hartz IV - Existenz.
Solche Leute werden sehr schnell sehr irrational in ihren Handlungen.

Gerade relativ erfolgreiche Emporkömmlinge verkraften den sozialen
und finanziellen Abstieg regelmäßig nicht. Und machen dann Dinge, wo
man als Außenstehender nur den Kopf schütteln kann und sich frage:
Wie kann man auf die Idee kommen, mit DER Nummer durchzukommen.

> Sozial & Charakter: er konnte nie tief fallen, da er schon immer
> soweit unten war.

Na, ja - ich würde da ja zustimmen. Aber früher hatte er die
notwendige Chuzpe, dass mit Erfolg zu betreiben. Zumindest, wenn man
Erfolg rein finanziell definiert.  Die fehlt ihm jetzt
offensichtlich.

Ich bleibe bei meinem Eindruck: Der Mann ist ein erledigter Fall. Ich
würde sogar darauf wetten wollen, dass wir noch lesen werden, dass er
zum Hartz IV'ler geworden ist ... aber das kann sich noch vielleicht
2-3 Jahre hinziehen ...


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