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  • Keppla

mehr als 1000 Beiträge seit 21.05.2002

"...Information aus der Marktwirtschaft ausklammern"

> Muss man nicht die Bereiche Bildung und Information aus der
> Marktwirtschaft ausklammern, damit überhaupt ein idealer Markt
> entstehen kann

Dass ein Journalist, der für den privaten Heiseverlag schreibt, diese
Frage stellt, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

Bildung lass ich mal stehen, aber wer bitte will allen ernstes
Information verstaatlichen? So problematisch sich konkrete private
Aktuere im Bereich Information oft benehmen (BILD, RTL...), wer fühlt
sich z.B. zu den Themen "Vorratsdatenspeicherung" "Akta"
"Piratenpartei" "Killerspiele" durch das Staatsfernsehen ehrlich
besser informiert als durch Heise?
Wer würde vielleicht doch weiterhin gerne TAZ lesen oder Twitter
nutzen? Wer kauft gerne Bücher?

Ja, es wurden in der letzen Zeit viele Idiotien mit vorgeblich
liberalen Argumenten gerechtfertigt, gerade die FDP tut ja immer noch
so als wäre sie Liberal. Nur sollte man sich imho schon noch die Mühe
machen, und etwas genauer hingucken: wenn ein Nazi Morde an anderen
Völkern mit Geschwafel über "überleben der Stärkeren" rechtfertigt,
dann macht ihn das nicht zu einem Biologen, und erst recht nicht die
Biologie zu einer Naziideologie.

Ebensowenig ist jemand, den die Polemiker hier im Forum reflexartig
"(Neo)liberal" nennen, selbiges, nur weil sie z.B. bei
Ökostromförderung was von Markt erzählen. Spätestens, wenn sie beim
Thema "Intellectual Property" dann doch wieder laut nach dem Staat
schreien sollte es eigentlich klar sein: Jemand, der immer gerade die
ideologie zitiert, die ihm nutzt, ist kein Idealist sondern ein
opportunist.

"Privat" ist weder "Allheilmittel" noch "Gift", es ist einfach ein
"Wirkstoff".

Und im Information führt es zu deutlich mehr Freiheit als die
Verstaatlichung.

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