Sam_Naseweiss schrieb am 30. März 2012 12:56
> Sein Fazit:
> Wenn man sich verweigert, dann tut man nichts Gutes, weil es dann ja
> von einem anderen getan wird und damit nichts erreicht wurde.
Jain.
> Übertragen auf den Folterknecht:
... hinkt der Vergleich an einer entscheidenden Stelle.
> Der Folterknecht soll sich keinen Kopf darüber machen, ob das, was er
> tut unmoralisch ist.
Nein, die Aussage, dass er sich keinen Kopf machen solle, ist darin
nicht enthalten.
> Er trägt damit die Moral in ein System, in dem diese nichts zu suchen hat.
*So* würde ich das nicht auslegen, ich wäre überhaupt zurückhaltend
mit Auslegungen.
> Wenn er seinen Job nicht tut, dann übernimmt ihn jemand anderes.
Ja und nein.
DASS er sich über den Job moralische Gedanken macht, das setzt eine
Moral voraus - nur kommt die von außen, aus "dem Rest" der
Gesellschaft.
Die, die in der gleichen Gesellschaft den gleichen Job machen,
"unterliegen" weitgehend der gleichen Moral.
Denen werden also, nicht allen aber etlichen, ähnliche moralische
Gedanken kommen.
> Er tut daher nichts Gutes, wenn er darauf verzichtet, jemanden zu
> foltern, denn dadurch wird ja niemand gerettet.
Wenn er einfach nur so verzichtet, wohl eher nicht.
Wenn er verzichtet und die moralischen Gründe dafür äußert,
öffentlich oder unter Kollegen, und wenn sein Verhalten (sein
Verzichten auf diesen Job) der Moral der Gesellschaft entspricht und
er deswegen Anerkenmnung und Respekt dafür bekommt ...
> Besser wäre es, wenn er in seiner Freizeit sich mit anderen
> Folterknechten zusammensetzt und Geld für Amnesty International
> sammelt, damit diese sich dann für die Abschaffung der Folter
> einsetzen kann. Dann kann er sicher besser schlafen.
Und da hinkt der Vergleich.
Foltern ist an und für sich moralisch schlecht.
Mit Kaffebohnen handeln nicht.
D.h. wenn er es schafft, so mit Kaffebohnen zu handeln, dass niemand
darunter leidet, dann kann er nicht nur in der Tat besser schlafen,
sondern dann gibt es auch keinen Grund, warum er nicht weiter mit
Kaffeebohnen handeln sollte.
> Sein Fazit:
> Wenn man sich verweigert, dann tut man nichts Gutes, weil es dann ja
> von einem anderen getan wird und damit nichts erreicht wurde.
Jain.
> Übertragen auf den Folterknecht:
... hinkt der Vergleich an einer entscheidenden Stelle.
> Der Folterknecht soll sich keinen Kopf darüber machen, ob das, was er
> tut unmoralisch ist.
Nein, die Aussage, dass er sich keinen Kopf machen solle, ist darin
nicht enthalten.
> Er trägt damit die Moral in ein System, in dem diese nichts zu suchen hat.
*So* würde ich das nicht auslegen, ich wäre überhaupt zurückhaltend
mit Auslegungen.
> Wenn er seinen Job nicht tut, dann übernimmt ihn jemand anderes.
Ja und nein.
DASS er sich über den Job moralische Gedanken macht, das setzt eine
Moral voraus - nur kommt die von außen, aus "dem Rest" der
Gesellschaft.
Die, die in der gleichen Gesellschaft den gleichen Job machen,
"unterliegen" weitgehend der gleichen Moral.
Denen werden also, nicht allen aber etlichen, ähnliche moralische
Gedanken kommen.
> Er tut daher nichts Gutes, wenn er darauf verzichtet, jemanden zu
> foltern, denn dadurch wird ja niemand gerettet.
Wenn er einfach nur so verzichtet, wohl eher nicht.
Wenn er verzichtet und die moralischen Gründe dafür äußert,
öffentlich oder unter Kollegen, und wenn sein Verhalten (sein
Verzichten auf diesen Job) der Moral der Gesellschaft entspricht und
er deswegen Anerkenmnung und Respekt dafür bekommt ...
> Besser wäre es, wenn er in seiner Freizeit sich mit anderen
> Folterknechten zusammensetzt und Geld für Amnesty International
> sammelt, damit diese sich dann für die Abschaffung der Folter
> einsetzen kann. Dann kann er sicher besser schlafen.
Und da hinkt der Vergleich.
Foltern ist an und für sich moralisch schlecht.
Mit Kaffebohnen handeln nicht.
D.h. wenn er es schafft, so mit Kaffebohnen zu handeln, dass niemand
darunter leidet, dann kann er nicht nur in der Tat besser schlafen,
sondern dann gibt es auch keinen Grund, warum er nicht weiter mit
Kaffeebohnen handeln sollte.