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Re: Wer definiert "gleiche Startbedingungen"? Und wo endet das?

Sam_Naseweiss schrieb am 30. März 2012 12:33

> Ewiges Wachstum ist in einer begrenzten Welt mathematisch unmöglich.
>

Materielles Wachstum sicherlich. Die als Reaktion auf "die Grenzen
des Wachstums" 1972 erstmals aufgestellte Theorie von
Wirtschaftswachstum als virtuelle Größe hat sich aber inzwischen als
richtig herausgestellt. Man muss sich darum nicht (mehr) sorgen.

Daraus folgt nicht, dass es irgendwie eine gute Tat wäre, mit
Rohstoffen verschwenderisch umzugehen! Das ist etwas ganz anderes!

Auch im Finanzsystem ist es so, dass Zinsen einfach den Zeitpfeil
abbilden. Weiter in der Zukunft <=> höhere Unsicherheit. Das ist
keineswegs an irgendwelchen materiellen Wachstumsraten gebunden.
(Damit wird auch das Gerede von der Goldbindung klar erkennbar
Quatsch.)

Ok, das war aber, wie gesagt nur das Nebenthema. Zurück zum
Hauptthema.

> Warum soll sich der Bürger mit Krankenversicherung etc. herumplagen,
> wenn dies doch der Staat für ihn übernehmen kann?

Da stellt es einem Liberalen die Zehennägel auf. Das ist Nanny-State.
Ein Graus.  Warum soll man die Mühe auf sich nehmen, sich selbst
einen Sexual/Ehe/sonstwas-Partner zu suchen, wenn doch eine
staatliche Agentur mühelos usw.

> Der Staat soll dem Bürger dienen - was hätte er sonst für einen
> Zweck?


Nur den: Die gewalttätige Anarchie (die im Wirtschaftsbereich sofort
Mafia zur Folge hat) per Gewaltmonopol zu unterbinden. 

> Der Bürger soll sich auf seine Familie und seine Arbeit konzentrieren
> können und sich nicht mit Existenzängsten plagen müssen.
>

Deshalb Hartz 4 - und keinen Penny mehr.

> Und weiter: Wenn die Arbeitgeber keine Arbeitgeberbeiträge mehr
> zahlen müssten, dann werden sie für kurze Zeit vielleicht höhere
> Löhne zahlen, die dies kompensieren aber wie lange wird es dauern,
> bis sie dann nur noch den NettoLohn von vorher brutto auszahlen?


Angenommen, durch Töten aller Juden würden die Löhne netto steigen,
wärst Du dann dafür? Angenommen, durch die Einführung der Demokratie
in Saudi-Arabien würden dort die Löhne sinken, wärst Du dann dagegen? 

Man sollte ein System nicht danach bewerten, ob der Preis X darin
steigt oder fällt. Das sollte man dem Markt überlassen. Die Löhne
bilden sich nicht danach, was der Arbeiter für Ausgaben hat oder
gerne hätte oder nicht hätte, sondern nach Angebot und Nachfrage.
Alle Versuche, dies politisch zu verschleiern, sind immer nach hinten
losgegangen.

> Von allen politischen Richtungen, ist der Wirtschaftsliberalismus der
> unmodernste.

Eine der älteren, sicherlich.

MfG, b

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