Birne schrieb am 30. März 2012 13:01
> Da stellt es einem Liberalen die Zehennägel auf. Das ist Nanny-State.
> Ein Graus. Warum soll man die Mühe auf sich nehmen, sich selbst
> einen Sexual/Ehe/sonstwas-Partner zu suchen, wenn doch eine
> staatliche Agentur mühelos usw.
Es gibt auch Schulen, daher muss der Bürger nicht selbst Schulen
bauen, Lehrer ausbilden, einen Lehrplan festlegen.
Auch bei der Infrastruktur ist man auf einen Staat angewiesen.
Die Nichteinmischung des Staates kann daher nicht grundsätzlich sein.
Wenn die Nichteinmischung aber nicht grundsätzlich ist (sonst
bräuchte man ja auch gar keinen Staat), dann muss die Frage, wieviel
sich der Staat einmischt, von dem Interesse derjenigen abhängen, die
den Staat bilden - von wem sonst?
> > Der Staat soll dem Bürger dienen - was hätte er sonst für einen
> > Zweck?
> >
>
> Nur den: Die gewalttätige Anarchie (die im Wirtschaftsbereich sofort
> Mafia zur Folge hat) per Gewaltmonopol zu unterbinden.
Warum sollte dies so sein? Gibt es ein Naturgesetz, welches den Staat
auf eine solche Funktion beschränkt?
Was der Staat darf und was er soll, dass bestimmt der Bürger.
>
> > Der Bürger soll sich auf seine Familie und seine Arbeit konzentrieren
> > können und sich nicht mit Existenzängsten plagen müssen.
> >
>
> Deshalb Hartz 4 - und keinen Penny mehr.
Ich würde ein BGE vorziehen, wobei dies dann entbürokratisiert und
sicher sein müsste.
Ein großes Problem bei Hartz 4 ist die Unsicherheit bezüglich
gleichmässiger Zahlung des Geldes und der Bürokratieaufwand.
>
> > Und weiter: Wenn die Arbeitgeber keine Arbeitgeberbeiträge mehr
> > zahlen müssten, dann werden sie für kurze Zeit vielleicht höhere
> > Löhne zahlen, die dies kompensieren aber wie lange wird es dauern,
> > bis sie dann nur noch den NettoLohn von vorher brutto auszahlen?
> >
>
> Angenommen, durch Töten aller Juden würden die Löhne netto steigen,
> wärst Du dann dafür?
Nö.
Angenommen, durch die Einführung der Demokratie
> in Saudi-Arabien würden dort die Löhne sinken, wärst Du dann dagegen?
Nö.
Das hat aber nichts mit meiner Argumentation zu tun.
Der Sinn einer gesetzlichen Versicherung besteht im wesentlichen
darin, dass die Versicherung der Menschen sichergestellt ist, dass
daher nicht am falschen Ende gespart wird.
Der Grund dafür, dass der Arbeitgeber einen Teil dazu beiträgt,
besteht darin, dass der Arbeitnehmer nicht die gesamten Kosten
alleine trägt und die Löhne trotz eingeschlossener Versicherung noch
so hoch bleiben, dass die Mitarbeiter davon leben können.
Wenn es die gesetzliche Versicherungen nicht gäbe, dann wäre es sehr
wahrscheinlich, dass sich einige gar keine Versicherungen leisten
könnten, weil sie alles Geld zum Leben benötigen.
> Man sollte ein System nicht danach bewerten, ob der Preis X darin
> steigt oder fällt. Das sollte man dem Markt überlassen. Die Löhne
> bilden sich nicht danach, was der Arbeiter für Ausgaben hat oder
> gerne hätte oder nicht hätte, sondern nach Angebot und Nachfrage.
> Alle Versuche, dies politisch zu verschleiern, sind immer nach hinten
> losgegangen.
Wenn demk so wäre, dann gäbe es sicherlich noch Lohndumping und
Sklavenarbeit.
> > Von allen politischen Richtungen, ist der Wirtschaftsliberalismus der
> > unmodernste.
>
> Eine der älteren, sicherlich.
>
> MfG, b
> Da stellt es einem Liberalen die Zehennägel auf. Das ist Nanny-State.
> Ein Graus. Warum soll man die Mühe auf sich nehmen, sich selbst
> einen Sexual/Ehe/sonstwas-Partner zu suchen, wenn doch eine
> staatliche Agentur mühelos usw.
Es gibt auch Schulen, daher muss der Bürger nicht selbst Schulen
bauen, Lehrer ausbilden, einen Lehrplan festlegen.
Auch bei der Infrastruktur ist man auf einen Staat angewiesen.
Die Nichteinmischung des Staates kann daher nicht grundsätzlich sein.
Wenn die Nichteinmischung aber nicht grundsätzlich ist (sonst
bräuchte man ja auch gar keinen Staat), dann muss die Frage, wieviel
sich der Staat einmischt, von dem Interesse derjenigen abhängen, die
den Staat bilden - von wem sonst?
> > Der Staat soll dem Bürger dienen - was hätte er sonst für einen
> > Zweck?
> >
>
> Nur den: Die gewalttätige Anarchie (die im Wirtschaftsbereich sofort
> Mafia zur Folge hat) per Gewaltmonopol zu unterbinden.
Warum sollte dies so sein? Gibt es ein Naturgesetz, welches den Staat
auf eine solche Funktion beschränkt?
Was der Staat darf und was er soll, dass bestimmt der Bürger.
>
> > Der Bürger soll sich auf seine Familie und seine Arbeit konzentrieren
> > können und sich nicht mit Existenzängsten plagen müssen.
> >
>
> Deshalb Hartz 4 - und keinen Penny mehr.
Ich würde ein BGE vorziehen, wobei dies dann entbürokratisiert und
sicher sein müsste.
Ein großes Problem bei Hartz 4 ist die Unsicherheit bezüglich
gleichmässiger Zahlung des Geldes und der Bürokratieaufwand.
>
> > Und weiter: Wenn die Arbeitgeber keine Arbeitgeberbeiträge mehr
> > zahlen müssten, dann werden sie für kurze Zeit vielleicht höhere
> > Löhne zahlen, die dies kompensieren aber wie lange wird es dauern,
> > bis sie dann nur noch den NettoLohn von vorher brutto auszahlen?
> >
>
> Angenommen, durch Töten aller Juden würden die Löhne netto steigen,
> wärst Du dann dafür?
Nö.
Angenommen, durch die Einführung der Demokratie
> in Saudi-Arabien würden dort die Löhne sinken, wärst Du dann dagegen?
Nö.
Das hat aber nichts mit meiner Argumentation zu tun.
Der Sinn einer gesetzlichen Versicherung besteht im wesentlichen
darin, dass die Versicherung der Menschen sichergestellt ist, dass
daher nicht am falschen Ende gespart wird.
Der Grund dafür, dass der Arbeitgeber einen Teil dazu beiträgt,
besteht darin, dass der Arbeitnehmer nicht die gesamten Kosten
alleine trägt und die Löhne trotz eingeschlossener Versicherung noch
so hoch bleiben, dass die Mitarbeiter davon leben können.
Wenn es die gesetzliche Versicherungen nicht gäbe, dann wäre es sehr
wahrscheinlich, dass sich einige gar keine Versicherungen leisten
könnten, weil sie alles Geld zum Leben benötigen.
> Man sollte ein System nicht danach bewerten, ob der Preis X darin
> steigt oder fällt. Das sollte man dem Markt überlassen. Die Löhne
> bilden sich nicht danach, was der Arbeiter für Ausgaben hat oder
> gerne hätte oder nicht hätte, sondern nach Angebot und Nachfrage.
> Alle Versuche, dies politisch zu verschleiern, sind immer nach hinten
> losgegangen.
Wenn demk so wäre, dann gäbe es sicherlich noch Lohndumping und
Sklavenarbeit.
> > Von allen politischen Richtungen, ist der Wirtschaftsliberalismus der
> > unmodernste.
>
> Eine der älteren, sicherlich.
>
> MfG, b