Das ist doch reine Polemik.
"Kurzfristig" meint vom 8. März aus gesehen, dem Datum der Veröffentlichung der Studie, den Sommer 22.
In der Stellungnahme heißt es weiter:
"Engpässe könnten sich im kommenden Winter ergeben, es bestünde jedoch die Möglichkeit, durch die unmittelbare Umsetzung eines Maßnahmenpakets die negativen Auswirkungen zu begrenzen und soziale Auswirkungen abzufedern."
Tatsache ist, dass die Voraussage stimmt und es bis jetzt keine Lieferengpässe gibt - allerdings auch noch keinen kompletten Lieferstopp. Ein Gasembargo gibt es nicht, Russland hat einseitig seine Liefermengen gekürzt bzw. die Lieferungen ganz eingestellt. Die russischen Begründungen dafür sind diffus, mal wurden technische Gründe genannt, dann Probleme mit der von Russland einseitig eingeführten Bezahlung in Rubel, aber auch politische Gründe ("unfreundliches Verhalten"). Die Möglichkeiten von deutscher bzw. westlicher Seite Einfluss auf das unberechenbare Verhalten Russlands zu nehmen sind begrenzt. Es kann ja kein ernsthafter Politikansatz sein, Russland bei seinem sicherheitspolitischen Amoklauf freundlich zu begleiten, weil sie nun einmal die größten Erdgasvorräte haben.
Der Fehler war, diese Abhängigkeit überhaupt entstehen zu lassen.