HeWhosePathIsChosen schrieb am 25. April 2007 16:42
> Es gibt ja radioaktive Stromversorgung und Brennstoffzellen (für
> erhöhten Energiebedarf am Ziel), außerdem hat man im Zielsystem
> wieder Sonnenlicht (wobei die notwendigerweise hochdünnen Solarzellen
> vielleicht zu unsicher sind). Während der Beschleunigungsphase wirft
> der Antrieb genug Energie ab und danach muss man nur den Quarzwecker
> für zyklische Lebenszeichen (senden + empfangen) und Routinechecks
> betreiben.
Während der ganzen Zeit muss die Sonde beheizt werden. U.a. deshalb
verwendete man bei Voyager und auch bei Cassini und New Horizons,
Radioisotopengeneratoren. Es ist möglich, Generatoren zu bauen, die
ein paar Jahrhunderte Strom liefern, dafür aber mehr und
gefährlichere Strahlung aussenden. Ob es eine gute Idee ist, gleich
beim ersten Besuch damit in Nachbars Vorgarten aufzutauchen?
> Außerdem dauert der Flug bei 3% Lichtgeschwindigkeit "nur" 1000 Jahre
> und das könnte erreichbar sein
Abgesehen davon, dass 1000 Jahre auch noch viel zu lang sind, sind 3%
der Lichtgeschwindigkeit 9000 km/s. Voyager hat aber nur 17 km/s auf
dem Tacho. New Horizons, die bisher schnellste Sonde, hat knapp 20
km/s drauf. Bestimmt könnte man durch geschickte Swingby-Manöver noch
ein bisschen schneller werden, aber viel mehr sitzt einfach nicht
drin. Man kann ja nicht zuerst 5000 mal am Jupiter vorbeifliegen, um
auf eine entsprechende Geschwindigkeit zu kommen.
> (man muss ja wie gesagt nicht
> bremsen).
Muss nicht, wäre aber nicht schlecht, wenn man mehr als nur einen
unscharfen Schnappschuss von Gliese 581c haben will.
> Zugegebenermaßen ziemlich tricky, dass ein Hightechsystem
> nach 1000 Jahren Weltallstrahlung noch funktionieren soll. Ist sicher
> nicht verkehrt so alle paar Jahrzehnte eine neue Sonde
> nachzuschieben, falls die erste ausfällt.
Und ob man auf der Erde nach 1000 Jahren die Signale der Sonde noch
entziffern kann, ist sehr fraglich.
> Wenn man jedenfalls keine Sonde dorthin bekommt, braucht man an
> Besiedlung erst gar nicht zu denken.
Jedenfalls nicht in absehbarer Zeit.
Grüße
> Es gibt ja radioaktive Stromversorgung und Brennstoffzellen (für
> erhöhten Energiebedarf am Ziel), außerdem hat man im Zielsystem
> wieder Sonnenlicht (wobei die notwendigerweise hochdünnen Solarzellen
> vielleicht zu unsicher sind). Während der Beschleunigungsphase wirft
> der Antrieb genug Energie ab und danach muss man nur den Quarzwecker
> für zyklische Lebenszeichen (senden + empfangen) und Routinechecks
> betreiben.
Während der ganzen Zeit muss die Sonde beheizt werden. U.a. deshalb
verwendete man bei Voyager und auch bei Cassini und New Horizons,
Radioisotopengeneratoren. Es ist möglich, Generatoren zu bauen, die
ein paar Jahrhunderte Strom liefern, dafür aber mehr und
gefährlichere Strahlung aussenden. Ob es eine gute Idee ist, gleich
beim ersten Besuch damit in Nachbars Vorgarten aufzutauchen?
> Außerdem dauert der Flug bei 3% Lichtgeschwindigkeit "nur" 1000 Jahre
> und das könnte erreichbar sein
Abgesehen davon, dass 1000 Jahre auch noch viel zu lang sind, sind 3%
der Lichtgeschwindigkeit 9000 km/s. Voyager hat aber nur 17 km/s auf
dem Tacho. New Horizons, die bisher schnellste Sonde, hat knapp 20
km/s drauf. Bestimmt könnte man durch geschickte Swingby-Manöver noch
ein bisschen schneller werden, aber viel mehr sitzt einfach nicht
drin. Man kann ja nicht zuerst 5000 mal am Jupiter vorbeifliegen, um
auf eine entsprechende Geschwindigkeit zu kommen.
> (man muss ja wie gesagt nicht
> bremsen).
Muss nicht, wäre aber nicht schlecht, wenn man mehr als nur einen
unscharfen Schnappschuss von Gliese 581c haben will.
> Zugegebenermaßen ziemlich tricky, dass ein Hightechsystem
> nach 1000 Jahren Weltallstrahlung noch funktionieren soll. Ist sicher
> nicht verkehrt so alle paar Jahrzehnte eine neue Sonde
> nachzuschieben, falls die erste ausfällt.
Und ob man auf der Erde nach 1000 Jahren die Signale der Sonde noch
entziffern kann, ist sehr fraglich.
> Wenn man jedenfalls keine Sonde dorthin bekommt, braucht man an
> Besiedlung erst gar nicht zu denken.
Jedenfalls nicht in absehbarer Zeit.
Grüße