Das liefe seinen Plänen die Türkei zu einer unabhängigen eigenständigen Macht auszubauen entgegen. Ganz aktuelle dürfte in der Tat der Syrien Konflikt sein. Die Türkei hat hier die stärkste Position, wenn sie Bündnis frei mit umliegenden Mächten (USA, Nato, Russland, Saudi Arabien, ...)verhandeln oder eben nich mehr verhandeln kann.
Aktuell scheint Erdogan bzgl. Syrien gerade die Front zu wechseln. Als ehemaliger Unterstützer der sogenannten "Rebellen" trennt er sich anscheinend von deren Unterstützung und damit von der westlich-arabischen Position, und kommt so der russisch (iranischen + syrischen) Position entgegen. Drzeit macht er wohl die türk. Grenze nach Syrien dicht, was Syrien/Russland sehr entgegen kommt. Dabei muss er sich auf Loyalität des Militärs verlassen können, ansonsten würde er von denen gestürzt. Vermutlich ist bisher das türkische Militär ebesonso dem westlichen Bündniss verbunden, wie z.B. das ägyptische.
Das Handeln der Erdogans ist also durchaus logisch, wenn auch wegführend von einer friedlichen Demokratie und hinführend zu einer Diktatur der Erdogans.
Es hat sehr grosse überregionale und globale Bedeutung und Auswirkungen. Dahinter steckt das Aufbrechen der europäisch asiatischen Mauer, die ja in den letzten Jahren durch USA und Nato in Syrien und Ukraine geschaffen worden ist. In diesem scheinen sich Erdogan und Pution ziemlich einig. Beide würde als Öl und Gas Lieferanten oder wenigstens Spediteure von Russland und Arabien nach Europa wirtschaftliche Vorteile ziehen. Inwieweit Russland allerdings Pipelines auch über Syrien zustimmt, bleibt abzuwarten. Assad war bisher dafür, zumindest wenn sie aus dem Iran kommen, Russland könnte erst mal sein eigenen Öl und Gas auch per Pipeline nach Südeuropa bringen wollen.
Ein direkter Zugriff Europas über Land auf die fossilen Schätze Arabien und Russland dürfte den USA und ihren engeren transatlantischen Freunden zuwider sein. Sie könnten dadurch erhebliche Anteile an und die Kontrolle über den Welthandel verlieren. Es wäre eine eklatanter Schritt hin zu einen rein europäisch asiatischen Handel, den die transatlantische Allianz mehr fürchtet, als der Teufel das Weihwasser. Rein wirtschaftlich dürfte eine solche Entwickung auch durchaus im Sinne der BRD sein. Offiziell wird die deutsche Regierung aber eine solche Entwicklung nicht unterstützen dürfen.
Die Mittel, die Erdogan gerade dazu einsetzt, also die Unterwerfung der Türkei unter seinen Klan, bleiben dennoch ebenso verwerflich wie gefährlich.