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  • fuckup2

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Re: Gleiche Mikrosituation, aber anderer Kontext

Guckstu schrieb am 04.08.2024 10:36:

Nord Stream sollte die Abhängigkeit von Russland erhalten und ausbauen, aber die von den Transitländern verringern.
Slowakei und Ungarn wollen das auch.

Nur: Mit Nord Stream hat man eine Abhängigkeit von Russland als unkritisch angesehen, weil Russland selbst bei außenpolitischen Konflikten immer vertragstreu geblieben war.

Das stimmt bis 2021. In 2021 gab es dann merkwürdige Lieferschwierigkeiten, angeblich wegen einer Gasturbine. Eine Ersatzturbine konnte, obgleich bis auf die letzte Schraube identisch, nicht nach Russland exportiert werden, weil angeblich Zollpapiere fehlen.

Russland hat an den Tagen mit dem ehernen Grundsatz zu liefern gebrochen.

Da sie mit Beginn des Ukrainekriegs vertragswidrig die Gaslieferungen eingestellt haben, ist die Risikobewertung gekippt und man will diese Abhängigkeit nicht mehr.

Das war der zweite Präzedenzfall.

Beim Ersten Mal ist es ein Unfall.
Beim Zweiten Mal ergibt sich ein Muster.
Beim Dritten Mal wäre es von unserer Seite aus ein Vorsatz gewesen, weswegen wir folgerichtig vom toten Pferd abgestiegen sind.

Nur Slowakei und Ungarn wollen partout in dieser Abhängigkeit bleiben.

Was daran liegt, dass es dort Kreml affine Machthaber gibt.

Sonst hätte sie die letzten zwei Jahre ja genutzt, um ihre Abhängigkeit zu verringern, aber das haben sie nicht getan.

Wenn es der einzige Fehler Orbans wäre, wäre das noch verzeihlich. Hingegen baut Orban stetig seine Kleptokratie nach sowjetischer Bauart aus.

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