"Der türkische Präsident Erdogan ist mit Sicherheit kein Fanatiker."
Gleich der erste Satz geht in die Vollen. Da wird einfach etwas "mit
Sicherheit" festgestellt was ein nicht kleiner Teil der Leser - nicht
ohne Grund - in Frage stellen dürfte. Aber zu was etwas kontrovers
diskutieren wenn man als Autor auch einfach mal seine Meinung als
Tatsache vorgeben kann.
"Sein überwältigender Wahlsieg im Juli 2007 stellte ja nur den
vorläufigen Höhepunkt einer langen Entwicklung dar. Während im Iran
die Moscheen leer stehen, ja sogar eine Entfremdung von religiösen
Dogmen stattfindet, gerade unter der urbanen Jugend, sprießen im
NATO-Land Türkei die Moscheen wie Pilze aus dem Boden."
An dieser Stelle hätte ich jetzt ein Bild von Erdogan als Heiligen
mit einer Sonne im Rücken und Kindern die ihn anbeten eingefügt. Dazu
ein paar Minarette im Hintergrund - macht sich immer gut. Jedenfalls
liest sich dieser Abschnitt als ob er direkt aus der
AKP-Parteizentrale kommen würde.
"Wahrscheinlich war es sogar heilsam, wenn in der kraftstrotzenden
Türkei der Versuch in Gang kam, ein von der Bevölkerung getragenes
demokratisch-koranisches System zu installieren, nach dem man in der
übrigen "Islamischen Welt", vergeblich Ausschau hält. Irgendwie muss
das Verhältnis Europas gegenüber seinen islamischen Nachbarn ja auf
eine neue, realistischere Grundlage gestellt werden."
Muss es das? Warum? Weil die Türkei jetzt so ein Super-Land ist und
das alte Verhältnis nicht mehr gut genug ist? Eigentlich dachte ich
ja gerade das Verhältnis zwischen dem Westen und der (bisherigen)
Türkei sei ein Zeichen dafür dass es eben nicht eine Frage der
Religion ist wie das Verhältnis zum Westen sein kann. Wenn die Türkei
nun ihr Verhältnis zum Islam stärkt und darüber ihr Verhältnis zum
Westen kaputt geht ist das aus meiner Sicht gar kein gutes Zeichen.
"Die Respektierung des demokratischen Willens der dortigen Mehrheit,
auch wenn diese temporär eine religiöse Staatsform präferiert, sollte
auf Dauer Vorrang gewinnen über die Kungelei und Kumpanei mit
oberflächlich befreundeten Diktatoren und fundamentalistischen
Feudalherrschern, deren Anbiederei an den Westen nur der eigenen
Selbsterhaltung dient und die früher oder später einstürzen werden."
Ja, aber nur solange man von einem demokratischen Willen sprechen
kann. Überraschung: Zu einer Demokratie gehört mehr als alle paar
Jahre einen Wahlzettel in eine Urne schmeißen. Selbst wenn das weiter
gewährleistet ist (Also ohne Wahlfälschung und so) ist es keine
Demokratie mehr wenn dazwischen der Volkswille durch eine zensierte
und von der Regierungspartei gesteuerte Presse manipuliert bzw. durch
massive Polizeigewalt unterdrückt wird.
"Für den Durchschnittstürken, gerade wenn er zur Mehrheit des
sunnitischen Kleinbürgertums gehört, ist Stabilität des
gesellschaftlichen Rahmens zweifellos wichtiger als individuelle
Ausdrucksfreiheit, was übrigens nicht nur für die Einwohner
Anatoliens gilt."
Und warum versuchen dann immer wieder irgendwelche Deppen auf der
Welt die stabilen gesellschaftlichen Rahmen einer Diktatur
abzuschütteln? Syrien zum Beispiel war Stabil und es gab eine klare
Ordnung. Es gab nicht mal überbordende Armut und der Staat unter
Assad sorgte für den fügsamen Bürger auch für eine gute Sicherheit.
Wenn die "individuelle Ausdrucksfähigkeit" so unwichtig ist, warum
haben dann so viele Demonstriert und damit die Gewaltspirale in Gang
gesetzt?
"Wenn oberflächliche Kommentatoren im Westen behaupten, die
Wahlniederlage Erdogans würde autoritäre Tendenzen in der Türkei
beenden, so haben diese keine Ahnung von der jüngeren Geschichte
dieses Landes."
Richtig
"Die herben Stimmenverluste der AKP sind eher aus ein Ausdruck für
die verfehlte Außenpolitik Erdogans."
Puh, da wird so manchem Politiker ein Stein vom Herzen fallen dass
das Niederschlagen von Demonstrationen aus nichtigen Anlässen,
Korruptionsskandalen mit anschließender Bestrafung von allen die das
aufdecken wollten und die Gängelung durch Internetsperren nicht zu
Stimmverlusten führt sondern alles an der Außenpolitik liegt. Erklärt
vielleicht auch wieso die CDU noch so viele Stimmen bekommt also von
daher: Hielt ich für eine gewagte These aber wenn ich so drüber
Nachdenke...
/Ironie
"Sein Engagement, flankiert von uralten Kalifatsträumen, in den
blutigen Wirren der arabischen Nachbarschaft, hat die geopolitische
Position der Türkei geschwächt."
Nein! Doch! Ohhh...!
"Wie es passieren konnte, dass die einst offen zur Schau gestellte
Freundschaft zwischen Recep Tayyip Erdogan und Bashar al-Assad in
Hass umschlug, wurde bislang nicht geklärt."
Dazu hätte ich eine Theorie: Assad ist angepisst darüber, dass
Erdogan seine schöne Diktatur kaputt machen wollte? Ich meine nicht
dass ich das grundsätzlich Schlecht gefunden habe wenn ein Diktator
nicht mehr unterstützt wird, aber das wirkt sich mitunter halt
negativ auf Freundschaften aus.
"Mit der flagranten Einmischung Erdogans in den syrischen Bürgerkrieg
hat Erdogan einer strategische Ausrichtung Raum gegeben, die die
Türkei den Unwägbarkeiten seiner geographischen Nachbarschaft
aussetzt. Der Fall Kobane, als Ankara die dort kämpfenden irakischen
Kurden gegen die IS-Truppen im Stich ließ, kostete ihn Wählerstimmen
unter der konservativ-religiös kurdischen Wählerschaft. Auf Dauer
müsste die Regierung in Ankara befürchten, dass der östliche Teil
ihres Staatsgebietes unwiderstehlich in den Sog der politischen
Emanzipation des Nordiraks und Nordsyriens gerät, auch wenn man dort
verlautbaren ließ, man wolle das Ausufern der kurdischen
Freiheitsbewegung auf den kurdischen Raum vermeiden."
Ich nehme mal an da hätte "türkischen Raum" stehen sollen, aber egal,
der ganze Artikel musste offenbar schnell gehen. Ja, Erdogan hat erst
mal viele kurdische Stimmen gewonnen weil er der erste türkische
Ministerpräsident war, welcher sich anschickte das Kurdenproblem der
Türkei wenn nicht zu lösen dann doch zumindest auf eine friedlichen
Pfad zu bringen. Ich gehe tatsächlich davon aus, dass ihn seine Kurs
in Sachen syrische und irakische Kurden da Stimmen gekostet hat, aber
nicht nur. Auch innerhalb der Türkei sind die Fortschritte in der
Kurdenfrage eher zum erliegen gekommen nachdem er immer mehr ein
osmanischer Sultan sein wollte. Ob man einem solchen ein
Entgegenkommen bei den Kurden zutraut? Eher nicht...
"Die "Demokratische Partei der Völker" (HDP), die unter diesem
unverfänglichen Namen für die Sonderstellung der kurdischen
Landesteile eintritt, darüber hinaus aber auch linke und alevitische
Stimmen aus dem urbanen Spektrum erhielt, konnte davon profitieren
und entwickelte sich zum Zünglein an der Waage."
Wie bei der CSU... hat auch einen unverfänglichen Namen tritt auch
für die Sonderstellung der bayerischen Landesteile ein. Sauvolk!
"Eine offizielle Diskriminierung der Kurden - soweit sie
assimilationswillig waren - hatte es selbst unter Atatürk nicht
gegeben. Angehörige dieser Ethnie waren in den höchsten Staatsposten
zu finden. Nationaler Widerstand wurde aber immer erstickt. Mit der
erwähnten HDP ging die AKP sogar eine parlamentarische Zusammenarbeit
ein."
Und das soll uns jetzt was genau sagen?
"Die vom Westen aufgebauschte Krise in der Ukraine, die Zugehörigkeit
der Halbinsel Krim, die lodernden Konflikte im Kaukasus, bringen das
Schwarze Meer, das bis zum Ende des 18.Jahrhunderts unter der
Herrschaft der Osmanen stand, ins Zentrum einer internationalen
Kraftprobe."
Jo, wen kümmern schon ein paar Ukrainer, gell?
"Der Beitritt der Türkei zur Europäischen Union, welcher bei den
Mitgliedsstaaten weiterhin umstritten bleibt und Anlass zu Heuchelei
und Demagogie gibt, dürfte inzwischen selbst v.on einem Großteil der
Türken angesichts der damit verbundenen Einschränkung ihrer
Souveränität als wenig wünschenswert angesehen werden."
Sie können ja mal die Briten fragen ob sie statt einer Union eine
Konföderierte Staaten von Europa bilden wollen. So ganz ohne Regeln
und unter Beibehaltung aller Souveränitätsrechte. Macht dann zwar
keinen Sinn, aber egal...
"Die wirklich wichtige Frage richtet sich heute auf den Stand der
Beziehungen zwischen Ankara und Washington."
Ah, wußte ich doch dass da noch was fehlt, das Reich des Bösen!
"Hier sind die Verstimmungen gestiegen und die Irritationen nehmen
zu."
Was wohl auf die meisten westlichen bzw anliegenden Staaten zutrifft.
"Die Tatsache, dass der finanzstarke Fethullah Gülen-Clan, dem
Erdogan den Kampf angesagt hatte und den er als größte
innenpolitische Bedrohung interpretierte, im Exil in den USA
residiert, ließ den Verdacht aufkommen, diese ominöse Bruderschaft
würde ihre weltweiten Aktivitäten mit US-Geheimdiensten
koordinieren."
"Ominöse Bruderschaft", damit sind wir wieder am Anfang, einfach mal
seine Meinung als Tatsache verkaufen. Da kann selbst Merkel von
Erdogan noch was lernen, immerhin mussten Merz, Koch und wie sie alle
hießen nicht ins Exil gehen obwohl man die auch locker unter "ominöse
Bruderschaft" hätte subsumieren können. Und natürlich die
US-Geheimdienst, dürfen natürlich bei keiner guten
2015er-Verschwörungstheorie fehlen.
"Hier sind weitere Spannungen zu erwarten. Wie immer die neue
Regierung in der Türkei gestaltet wird. Die Ära Erdogan ist noch
nicht zu Ende."
Die beiden Schlusssätze gefallen mir. Kann man zwar nicht als Fazit
des Artikels herleiten aber machen sich sehr schön...
Gleich der erste Satz geht in die Vollen. Da wird einfach etwas "mit
Sicherheit" festgestellt was ein nicht kleiner Teil der Leser - nicht
ohne Grund - in Frage stellen dürfte. Aber zu was etwas kontrovers
diskutieren wenn man als Autor auch einfach mal seine Meinung als
Tatsache vorgeben kann.
"Sein überwältigender Wahlsieg im Juli 2007 stellte ja nur den
vorläufigen Höhepunkt einer langen Entwicklung dar. Während im Iran
die Moscheen leer stehen, ja sogar eine Entfremdung von religiösen
Dogmen stattfindet, gerade unter der urbanen Jugend, sprießen im
NATO-Land Türkei die Moscheen wie Pilze aus dem Boden."
An dieser Stelle hätte ich jetzt ein Bild von Erdogan als Heiligen
mit einer Sonne im Rücken und Kindern die ihn anbeten eingefügt. Dazu
ein paar Minarette im Hintergrund - macht sich immer gut. Jedenfalls
liest sich dieser Abschnitt als ob er direkt aus der
AKP-Parteizentrale kommen würde.
"Wahrscheinlich war es sogar heilsam, wenn in der kraftstrotzenden
Türkei der Versuch in Gang kam, ein von der Bevölkerung getragenes
demokratisch-koranisches System zu installieren, nach dem man in der
übrigen "Islamischen Welt", vergeblich Ausschau hält. Irgendwie muss
das Verhältnis Europas gegenüber seinen islamischen Nachbarn ja auf
eine neue, realistischere Grundlage gestellt werden."
Muss es das? Warum? Weil die Türkei jetzt so ein Super-Land ist und
das alte Verhältnis nicht mehr gut genug ist? Eigentlich dachte ich
ja gerade das Verhältnis zwischen dem Westen und der (bisherigen)
Türkei sei ein Zeichen dafür dass es eben nicht eine Frage der
Religion ist wie das Verhältnis zum Westen sein kann. Wenn die Türkei
nun ihr Verhältnis zum Islam stärkt und darüber ihr Verhältnis zum
Westen kaputt geht ist das aus meiner Sicht gar kein gutes Zeichen.
"Die Respektierung des demokratischen Willens der dortigen Mehrheit,
auch wenn diese temporär eine religiöse Staatsform präferiert, sollte
auf Dauer Vorrang gewinnen über die Kungelei und Kumpanei mit
oberflächlich befreundeten Diktatoren und fundamentalistischen
Feudalherrschern, deren Anbiederei an den Westen nur der eigenen
Selbsterhaltung dient und die früher oder später einstürzen werden."
Ja, aber nur solange man von einem demokratischen Willen sprechen
kann. Überraschung: Zu einer Demokratie gehört mehr als alle paar
Jahre einen Wahlzettel in eine Urne schmeißen. Selbst wenn das weiter
gewährleistet ist (Also ohne Wahlfälschung und so) ist es keine
Demokratie mehr wenn dazwischen der Volkswille durch eine zensierte
und von der Regierungspartei gesteuerte Presse manipuliert bzw. durch
massive Polizeigewalt unterdrückt wird.
"Für den Durchschnittstürken, gerade wenn er zur Mehrheit des
sunnitischen Kleinbürgertums gehört, ist Stabilität des
gesellschaftlichen Rahmens zweifellos wichtiger als individuelle
Ausdrucksfreiheit, was übrigens nicht nur für die Einwohner
Anatoliens gilt."
Und warum versuchen dann immer wieder irgendwelche Deppen auf der
Welt die stabilen gesellschaftlichen Rahmen einer Diktatur
abzuschütteln? Syrien zum Beispiel war Stabil und es gab eine klare
Ordnung. Es gab nicht mal überbordende Armut und der Staat unter
Assad sorgte für den fügsamen Bürger auch für eine gute Sicherheit.
Wenn die "individuelle Ausdrucksfähigkeit" so unwichtig ist, warum
haben dann so viele Demonstriert und damit die Gewaltspirale in Gang
gesetzt?
"Wenn oberflächliche Kommentatoren im Westen behaupten, die
Wahlniederlage Erdogans würde autoritäre Tendenzen in der Türkei
beenden, so haben diese keine Ahnung von der jüngeren Geschichte
dieses Landes."
Richtig
"Die herben Stimmenverluste der AKP sind eher aus ein Ausdruck für
die verfehlte Außenpolitik Erdogans."
Puh, da wird so manchem Politiker ein Stein vom Herzen fallen dass
das Niederschlagen von Demonstrationen aus nichtigen Anlässen,
Korruptionsskandalen mit anschließender Bestrafung von allen die das
aufdecken wollten und die Gängelung durch Internetsperren nicht zu
Stimmverlusten führt sondern alles an der Außenpolitik liegt. Erklärt
vielleicht auch wieso die CDU noch so viele Stimmen bekommt also von
daher: Hielt ich für eine gewagte These aber wenn ich so drüber
Nachdenke...
/Ironie
"Sein Engagement, flankiert von uralten Kalifatsträumen, in den
blutigen Wirren der arabischen Nachbarschaft, hat die geopolitische
Position der Türkei geschwächt."
Nein! Doch! Ohhh...!
"Wie es passieren konnte, dass die einst offen zur Schau gestellte
Freundschaft zwischen Recep Tayyip Erdogan und Bashar al-Assad in
Hass umschlug, wurde bislang nicht geklärt."
Dazu hätte ich eine Theorie: Assad ist angepisst darüber, dass
Erdogan seine schöne Diktatur kaputt machen wollte? Ich meine nicht
dass ich das grundsätzlich Schlecht gefunden habe wenn ein Diktator
nicht mehr unterstützt wird, aber das wirkt sich mitunter halt
negativ auf Freundschaften aus.
"Mit der flagranten Einmischung Erdogans in den syrischen Bürgerkrieg
hat Erdogan einer strategische Ausrichtung Raum gegeben, die die
Türkei den Unwägbarkeiten seiner geographischen Nachbarschaft
aussetzt. Der Fall Kobane, als Ankara die dort kämpfenden irakischen
Kurden gegen die IS-Truppen im Stich ließ, kostete ihn Wählerstimmen
unter der konservativ-religiös kurdischen Wählerschaft. Auf Dauer
müsste die Regierung in Ankara befürchten, dass der östliche Teil
ihres Staatsgebietes unwiderstehlich in den Sog der politischen
Emanzipation des Nordiraks und Nordsyriens gerät, auch wenn man dort
verlautbaren ließ, man wolle das Ausufern der kurdischen
Freiheitsbewegung auf den kurdischen Raum vermeiden."
Ich nehme mal an da hätte "türkischen Raum" stehen sollen, aber egal,
der ganze Artikel musste offenbar schnell gehen. Ja, Erdogan hat erst
mal viele kurdische Stimmen gewonnen weil er der erste türkische
Ministerpräsident war, welcher sich anschickte das Kurdenproblem der
Türkei wenn nicht zu lösen dann doch zumindest auf eine friedlichen
Pfad zu bringen. Ich gehe tatsächlich davon aus, dass ihn seine Kurs
in Sachen syrische und irakische Kurden da Stimmen gekostet hat, aber
nicht nur. Auch innerhalb der Türkei sind die Fortschritte in der
Kurdenfrage eher zum erliegen gekommen nachdem er immer mehr ein
osmanischer Sultan sein wollte. Ob man einem solchen ein
Entgegenkommen bei den Kurden zutraut? Eher nicht...
"Die "Demokratische Partei der Völker" (HDP), die unter diesem
unverfänglichen Namen für die Sonderstellung der kurdischen
Landesteile eintritt, darüber hinaus aber auch linke und alevitische
Stimmen aus dem urbanen Spektrum erhielt, konnte davon profitieren
und entwickelte sich zum Zünglein an der Waage."
Wie bei der CSU... hat auch einen unverfänglichen Namen tritt auch
für die Sonderstellung der bayerischen Landesteile ein. Sauvolk!
"Eine offizielle Diskriminierung der Kurden - soweit sie
assimilationswillig waren - hatte es selbst unter Atatürk nicht
gegeben. Angehörige dieser Ethnie waren in den höchsten Staatsposten
zu finden. Nationaler Widerstand wurde aber immer erstickt. Mit der
erwähnten HDP ging die AKP sogar eine parlamentarische Zusammenarbeit
ein."
Und das soll uns jetzt was genau sagen?
"Die vom Westen aufgebauschte Krise in der Ukraine, die Zugehörigkeit
der Halbinsel Krim, die lodernden Konflikte im Kaukasus, bringen das
Schwarze Meer, das bis zum Ende des 18.Jahrhunderts unter der
Herrschaft der Osmanen stand, ins Zentrum einer internationalen
Kraftprobe."
Jo, wen kümmern schon ein paar Ukrainer, gell?
"Der Beitritt der Türkei zur Europäischen Union, welcher bei den
Mitgliedsstaaten weiterhin umstritten bleibt und Anlass zu Heuchelei
und Demagogie gibt, dürfte inzwischen selbst v.on einem Großteil der
Türken angesichts der damit verbundenen Einschränkung ihrer
Souveränität als wenig wünschenswert angesehen werden."
Sie können ja mal die Briten fragen ob sie statt einer Union eine
Konföderierte Staaten von Europa bilden wollen. So ganz ohne Regeln
und unter Beibehaltung aller Souveränitätsrechte. Macht dann zwar
keinen Sinn, aber egal...
"Die wirklich wichtige Frage richtet sich heute auf den Stand der
Beziehungen zwischen Ankara und Washington."
Ah, wußte ich doch dass da noch was fehlt, das Reich des Bösen!
"Hier sind die Verstimmungen gestiegen und die Irritationen nehmen
zu."
Was wohl auf die meisten westlichen bzw anliegenden Staaten zutrifft.
"Die Tatsache, dass der finanzstarke Fethullah Gülen-Clan, dem
Erdogan den Kampf angesagt hatte und den er als größte
innenpolitische Bedrohung interpretierte, im Exil in den USA
residiert, ließ den Verdacht aufkommen, diese ominöse Bruderschaft
würde ihre weltweiten Aktivitäten mit US-Geheimdiensten
koordinieren."
"Ominöse Bruderschaft", damit sind wir wieder am Anfang, einfach mal
seine Meinung als Tatsache verkaufen. Da kann selbst Merkel von
Erdogan noch was lernen, immerhin mussten Merz, Koch und wie sie alle
hießen nicht ins Exil gehen obwohl man die auch locker unter "ominöse
Bruderschaft" hätte subsumieren können. Und natürlich die
US-Geheimdienst, dürfen natürlich bei keiner guten
2015er-Verschwörungstheorie fehlen.
"Hier sind weitere Spannungen zu erwarten. Wie immer die neue
Regierung in der Türkei gestaltet wird. Die Ära Erdogan ist noch
nicht zu Ende."
Die beiden Schlusssätze gefallen mir. Kann man zwar nicht als Fazit
des Artikels herleiten aber machen sich sehr schön...