Dieser Fall zeigt dass das oft gezeichnete Bild von Türken gegen Kurden zu einfach ist. Es ist komplizierter und es handelt sich nur teilweise um ein etnischen Konflikt.
Genau genommen ist es vielmehr der Machtkampf bzw. Krieg zwischen muslimisch geprägten Türken und Kurden gegen ihre säkularen und atheistischen Brüder.
Die PKK ist eine säkulare und im Kern sogar sehr wahrscheinlich eine atheistische Organisation, vergessen wir nicht die kommunistischen Wurzeln der PKK.
Die Yeziden sind vielleicht nicht säkular (es gibt Steinigungen und Ehrenmorde unter Yeziden), sie sind aber keine Muslime und die PKK nutzt diese Situation, die Muslime sind nicht gewillt den Yeziden zu helfen, also erscheint die PKK als Helfer und Beschützer und bekommt dafür Kämpfer und Unterstützer unter den Yeziden.
Die Türkei pflegt beste Beziehungen zu den Peshmerga im Nordirak. Man ist sich kulturell und ideologisch sehr nah.
Die PKK ist der politische und ideologische Gegner dieses türkisch-kurdischen Bündnisses.
Manche Kurden versuchen ein kurdischen Nationalismus zu bemühen der alle Kurden vereinen soll. Das funktioniert aber nur begrenzt. Genau wie bei den Türken, wo der Nationalismus es auch nicht schafft die ideologischen Konflikte zu überwinden.
So wie unter den Türken ein ständiger Machtkampf zwischen religiösen und säkularen tobt, so tobt es auch unter den Kurden.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.03.2017 14:50).