Ansicht umschalten
Avatar von Opi Lach
  • Opi Lach

193 Beiträge seit 08.03.2023

Re: Was für ein erheiternder Unsinn

Es gab Nachbauten einiger verbreiteter CPUs (wobei ich nicht genau überblicken kann, welche aus der DDR und welche aus der UdSSR stammten) - gab es eigene Entwicklungen?

Den Z80 baute man in der DDR und, unabhängig davon, auch in der UdSSR.

Eigenentwicklungen in der Computertechnik gab es auch in der DDR.

So hatte z.B. der R300 (Großrechner aus den 1960-ern) eine Gleitkommaarithmetik, welche der entsprechenden Technik von IBM überlegen war.

Und auch in der Mikroelektronik gab es die ICs U832 (Arithmetik-Schaltkreis), die durch Kaskadierung 32 Bit verarbeiten konnte. Diese ICs sind mir persönlich im Industrieroboter PHM55 begegnet. Der U832 gehörte zur Prozessorfamilie U830, für die es im Westen keine Entsprechung gab.

Übrigens gab es in der DDR bis in die 1960-er Jahre eine durchaus bemerkenswerte EDV-Industrie.
Erst mit der Entmachtung Walter Ulbrichts endete dieser Trend, als E.Honecker das ganze beendete. Die Entwicklungen wurden eingestellt und statt dessen die Konsumgüterproduktion (und auch das Wohnungbauprogramm) angekurbelt. Viele IT-Akademiker durften bei Stern-Radio Radios entwerfen und bauen.
Ende der 1970-er Jahre bemerkte das Politbüro, dass an der IT kein Weg vorbei führt. Aber da war der "Zug" schon abgefahren. Die entstandene Lücke in der Entwicklung konnte die DDR nicht mehr schließen.
In der Propaganda der DDR tat man aber so, als wäre die DDR in Sachen IT Weltspitze. Jeder Taschenrechner war nun eine "CAD-CAM-Station".

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.10.2023 15:15).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten