eeR4xoe9 schrieb am 09.10.2023 11:57:
Nein, mit der DDR und gerade dem greisen Erich Honecker hat das alles nichts zu tun.
Oh doch, hatte es. Es gab einen Parteitagsbeschluss (der SED, ich meine es war der X. 1981) zur Entwicklung sogenannter Schlüsseltechnologien, dazu gehörten einige aus dem Bereich IT (CAD/CAM, Mikroelektronik), Biotechnologie, insgesamt 10 Stück. Erst danach kam es zum Ausbau der Standorte Gera, Erfurt und Frankfurt/O für Mikroelektronik.
Dresden dürfte wohl sogar schon vor Honecker Standort für Elektronik. und Halbleiterentwciklung gewesn sein. Müßte mal nachsehen, seit wann es ZMD und AMD (das hatte nichts mit dem späteren Prozessorhersteller zu tun) gab.
Während der "Spitzbart" Grothewohl Elektronik und Computer für eine Spielerei hielt, mußte man spätestens in den 70ern zugeben, daß man ohne diese Technologie kaum noch Waren (Maschinen, Lokomotiven etwa) exportieren könnte. Dem Grothewohl wird nachgesagt, daß er gefragt haben soll, wieviele Tonnen Stahl man pro Jahr mehr produzieren könne, wenn man einem Transistor entwickeln würde. Da ihm das so keiner beantworten konnte, gabs auch nicht viel Geld für die Elektronikindustrie. Das rächte sich später, und der o.g. Beschluß sollte diese Fehleinschätzung korrigieren. Alleine konnte das aber ein Land wie die DDR nicht leisten, und die Hilfe der anderen Ostblockländer war reichlich suboptimal. Benötigte Technologie oder Maschinen konnten durch das Cocom-Embargo nicht mal eben eingekauft werden. Chips (beispielsweise Logik-ICs) wurden dann immerhin auch in der CSSR, UdSSR und sogar in (auf) Kuba produziert aber halt eben nur niedrig integrierte Exemplare.
CAOS