...haben offensichtlich Pany verlassen. Nach den Briten und Sowjets haben auch die u.s.-Amerikaner auf die harte Tour lernen müssen, dass man sich nicht in ein Wespennest setzen sollte. Man müsste meinen, dass die message irgendwann bei allen angekommen ist - aber nein, kommt da ein Röttgen daher und fordert die nächste Intervention. Und Pany muss diesen Unsinn nicht nur weiterverbreiten, sondern auch, abschliessend, 'Nachbarländern' mehr oder weniger dasselbe empfehlen.
Dass es nach einem Abzug der Invasoren zum Bürgerkrieg kommen würde, war immer schon klar. Ebenso, dass diesen die Taliban gegen die westliche Marionetten für sich entscheiden würden. Das habe ich hier schon vor Jahren geschrieben und ich bin gewiss kein Hellseher.
Erst nach dieser Flurbereinigung kann Afghanistan, vorausgesetzt es mischt sich nicht wieder jemand ein, nach vier Jahrzehnten Krieg zur Ruhe kommen. Der sogenannten internationalen Gemeinschaft wird es dann obliegen, die Taliban-Regierung anzuerkennen und gleichzeitig an gewisse Mindeststandards zu erinnern. Nach dem do ut des-Muster kann daraus dann langsam ein normaler Staat werden. Die Alternative wäre eine Isolierung, die viel eher dazu angetan wäre, die von Röttgen genannten unerwünschten Kräfte wieder eine Heimstatt finden zu lassen. Das kann man verhindern durch intelligente Diplomatie.
Röttgen sollte man auch dran erinnern, was für Kräfte im Syrienkrieg so alles vom Westen, von der nato und speziell von deren Mitglied Türkei unterstützt wurde. Sein Rezept führt genau zu dem, was er damit angeblich verhindern will.
Es ist leider zu befürchten, dass auch die Grünen, deren Aussenpolitik ungefähr auf Röttgens Linie liegt, gelegentlich Unsinn propagieren werden. Paradoxerweise wünscht man sich geradezu Westerwelle auf den deutschen Aussenministerposten zurück.