und deiner ist Iran, wie Du wiederholt hier kundgetan hast. Aber die Lage ist dann doch komplizierter.
Die Taliban wollen jetzt natürlich nichts anbrennen lassen, während das Imperium seine Truppen abzieht. Denn die Taliban - in sich schon keine homogene Gruppe - sind nicht die einzigen Player in Afghanistan.
Enter Islamic State Khorasan.
https://www.thesikhdaily.com/2021/07/30/islamic-state-unit-recruiting-taliban-fighters-who-rejected-peace-deal-report/
https://www.financialexpress.com/defence/isil-k-has-strengthened-positions-in-around-kabul-militants-from-taliban-may-join-isis-affiliate-unsg-report/2303857/
Es gibt aber noch jemanden, der sich bereiterklärt hat, "mehr Verantwortung zu übernehmen", der Kalif von Ankara.
Sollte sich die Türkei militärisch engagieren müssen, dürfte sie zudem aber wohl weniger auf eigene Truppen setzen als auf kampferfahrene syrische Söldner, die bereits in Syrien, Libyen und im Kaukasus erfolgreich zum Einsatz kamen. Türkischen Medienberichten zufolge werden derzeit solche Kämpfer bereits gegen einen Sold von mehreren Tausend Dollar monatlich angeheuert.
https://www.sueddeutsche.de/politik/taliban-afghanistan-erdogan-truppenabzug-flughafen-1.5360062
Also die bekannte Al-Quaida-Kopfabschneider-Mischpoke.
So dürften auch die iranischen Revolutionsgarden mit ihrer Einschätzung recht behalten:
Die USA und der Rest der Welt scheinen sich mit der baldigen Machtübernahme der Taliban in Afghanistan abgefunden zu haben. Doch im strategisch wichtigen Nachbarland Iran rechnen die Revolutionsgarden mit einem langen Bürgerkrieg – den sie mitbestimmen wollen. Ismail Qaani, der neue Kommandeur der Quds-Brigaden, des Auslandsarms der Garden, ist ein Afghanistanveteran.
https://iranjournal.org/panorama/iran-und-taliban
Am Ende handelt es sich aber um die bekannte westliche Strategie dieses Jahrhunderts: die Strategie der Destabilisierung. Die USA wären ja blöde, in Afghanistan weiter eine relative Stabilität aufrecht zu erhalten.
Es betrifft ja nicht nur Iran, sondern auch Russland und China. Nebenbei, Turkmenbashi II, der Rambo und Minnesänger von Turkmenistan, hat Öl und Gas. Und möchte im Gegensatz zu Uzbekistan und Tadschikistan neutral bleiben anstatt Russen ins Land zu lassen.
Turkmenistan verfügt über erhebliche Erdöl- und Erdgasvorkommen. Testiert sind 44,5 Milliarden Tonnen Öläquivalent. Schätzungen gehen aber davon aus, dass bis zu 250 Milliarden Tonnen vorhanden sein könnten. 2007 und 2008 investierten ausländische Unternehmen 0,8 und 2,2 Milliarden Dollar im Öl- und Gassektor. 2009 sollen es etwa 3,8 Milliarden Dollar sein.
Für die Erschließung, Ausbeutung und Verarbeitung sind die staatlichen Konzerne TurkmenGeologiya (TG), TurkmenNeft (TN), TurkmenGas (TG) und TurkmenNefteGazStroy (TNGS) zuständig. Sie gehen dabei Joint Ventures (JVs) und Production-sharing agreements (PSAs) mit ausländischen Konzernen ein, wobei die turkmenische Seite immer einen Anteil von größer 50 % hält.
https://de.wikipedia.org/wiki/Turkmenistan#Bodensch%C3%A4tze
Sowas sind immer schlechte Voraussetzungen. Weitere interessante Zeiten stehen der Region bevor.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.08.2021 16:14).