Leider spricht der Artikel nur sehr knapp über die Ursachen der Armut.
Kinderarmut ist meistens "vererbt", und hat Ursachen, die mit den Eltern zu tun haben.
Eine sehr gute Zusammenstellung findet man hier:
[1] https://www.kieler-gegen-kinderarmut.de/kinderarmut-informationen/ursachen-und-folgen-von-kinderarmut
Hierzu folgende Beobachtungen und Überlegungen:
-Häufig liegt die Ursache in der Arbeitslosigkeit der Eltern. Diese ist teilweise durch schlechte Bildung bedingt. Hier müsste man als erstes ansetzen, um allen Menschen faire Bildungs- und Aufstiegschancen zu ermöglichen. Dazu gehört auch ein "durchlässiges System", das einen Aufstieg durch Bildung realistisch ermöglicht.
-Ein Solidarsystem kann und sollte es sich leisten, unverschuldete Armut zu einem gewissen Grad auszugleichen. Dies sollte es ermöglichen, den meisten Betroffenen einen Ausweg aus der Armut in ein auskömmliches Beschäftigungsverhältnis zu bieten.
-Ein Solidarsystem stößt an Grenzen, wenn die Leistungen von denjenigen ausgenutzt werden, die solche Anstrengungen verweigern oder ihre Leistungsbedürftigkeit mit unverantwortlichem Verhalten weiter fördern. Es muss daher Möglichkeiten geben, solche Fälle zuverlässig zu identifizieren, um einen Missbrauch des Systems zu vermeiden. Diese Differenzierung gelingt in unserem System vielfach nicht. Dies führt nachvollziehbar zu Unzufriedenheit bei denjenigen, dies es finanzieren.
- Ein Solidarsystem, das nach dem Prinzip "Fördern und Fordern" funktioniert, verringert Armut. Ein "Hängemattensystem" in Verbindung mit schlechten Bildungsmöglichkeiten und fehlenden Arbeitsintegrationsmaßnahmen fördert die Armut und die Abhängigkeit von Sozialleistungen.
-Ein Solidarsystem stößt an seine Grenzen, wenn zuviele Menschen es in Anspruch nehmen. Wenn ein Land sehr viele neue geringqualifizierte Menschen aufnimmt, kann dies das Solidarsystem stark beanspruchen. Insbesondere, wenn in entsprechenden Familien großer Kinderreichtum herrscht. Akademikerfamilien haben meist zwei Kinder, arme Familien, insbesondere Zuwanderer, oft deutlich mehr (siehe Link oben[1]) und am Ende dieses Posts[2]).
-Sozialleistungen haben aus meiner Sicht nicht die Aufgabe, dem Bedürftigen denselben Lebensstandard mit allen Annehmlichkeiten zu bieten, die sich ein vollzeitarbeitender Durchschnittsverdiener leisten kann. Sie sollten Unterkunft, Bildung und Gesundheit gewährleisten, nicht jedoch Urlaubsreisen und Freizeitvergnügen.
- Steigende Kosten des Systems müssen diejenigen tragen, die arbeiten [3]. Die Hauptlast trägt die arbeitende Mittelschicht. Vermögende, die den Löwenanteil ihres Einkommens aus Kapitalerträgen beziehen, entziehen sich diesen "Belastungen" durch vielerlei "Sparmodelle", die Normalbürgern nicht zugänglich sind.
[2] https://www.spiegel.de/panorama/justiz/clan-aussteigerin-latife-arab-erzaehlt-von-pruegel-und-polizeirazzien-in-ihrer-familie-a-2f3317a1-2353-476b-941e-bca6aebc115f
Arab: Meine Familie hat schnell gelernt, wie das System in Deutschland funktioniert: je mehr Kinder, desto mehr Geld. Wir waren irgendwann neun Geschwister, meine Eltern erhielten Tausende D-Mark Sozialhilfe vom Amt, dazu kam die Miete, die Heizkosten wurden bezahlt. Immer mehr Verwandte kamen nach Deutschland, um einen Asylantrag zu stellen. Die Familien haben die Sozialleistungen in einen Topf geschmissen. Das Geld half meinen Verwandten dabei, ein Grundstück mit Mehrfamilienhaus zu kaufen. Es hatte sieben Wohnungen, in die nur Familienangehörige eingezogen sind. Alles Sozialhilfeempfänger, die Stadt hat die Mieten übernommen.
[3] https://www.deutschlandfunk.de/sozialabgaben-fuer-gutverdiener-sollen-deutlich-steigen-106.html
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.09.2024 08:35).