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  • Gaulois

958 Beiträge seit 27.03.2006

Dann mal Butter bei die Fische liebe Antinationalisten,…

Bestmenschen und “No Border, No Nation”Krakeeler.
Auch du werter Golfspieler bist herzlichst eingeladen.
Ihr findet also den Nationalstaat scheiße und möchtet ihn gern
abschaffen.
Diese Meinung zu haben und sie zu äußeren ist zwar hierzulande euer
gutes Recht zumindest solange ihr nicht aktiv an der Umsetzung eurer
Pläne arbeitet.
Aber wenn ihr euch dann hinstellt und alle Gegner eurer Meinung als
Quartalsirre & Rassisten bezeichnet, wäre es vielleicht ganz
hilfreich wenn ihr die euch vorschwebende(n) Alternative(n) zu dieser
Form gesellschaftlicher Organisation kurz umreißen könntet. 
Es ist ja nun nicht so, dass da die erprobten Alternativmodelle mit
vielversprechender Perspektive wie Sand am Meer der Weltgeschichte
herumliegen würde. 
Und die neokonservative “Strategie” “wir hauen erst mal alles zu
Klump und Brei, Friede, Freude, Eierkuchen kommt dann schon von ganz
alleine” scheint evidenzbasierter Validierung nicht standzuhalten,
euphemistisch formuliert.
Oder kennst jemand vielversprechende Orte auf diesem Planeten, wo der
Nationalstaat nur eine schwache Rolle spielt, bzw. gerade implodiert.
Man kann ja die gesellschaftlichen Organisationsformen auf Makroebene
in der gesamten Weltgeschichte grob auf ein Spektrum mit folgenden
Polen abbilden:
Zum einen den “guten” alten Tribalismus, also die maximale
Zersplitterung, maximaler Rassismus, maximale Xenophobie, im
Echtleben in all seiner Pracht und Herrlichkeit zu besichtigen auf
dem Afrikanischen Kontinent, im Nahen und dem Mittleren Osten. Im
Tribalismus gibt es keine Nationen und keine Grenzen sondern nur
Fronten.
Am anderen Ende des Spektrums, der totalitäre Kollektivismus also die
totale Einheit, auch keine ganz neue Erfindung, prominente Beispiele
der jüngeren Zeitgeschichte: Nationalsozialismus, Kommunismus oder
ganz aktuell der islamische Staat. 
Auch der totalitäre Kollektivismus kennt keine Nationen und keine
Grenzen sondern nur Fronten.
Und dann gibt es als Mittelding den funktionierenden Nationalstaat
europäischer Prägung, auch der hat bisweilen viele Probleme, aber er
hat, anders als die beiden anderen Organisationsformen, Möglichkeiten
friedlich (!) und erfolgreich(!) die Probleme zunächst seiner
Einwohner zu lösen zu versuchen. 
Er kennt Nationen, er kennt leider zu oft auch Fronten, aber er kennt
hoffentlich möglichst oft auch Grenzen, vor allem auch seine Eigenen.
Also liebe Antinationalisten, was kommt nach der Zerschlagung des
Nationalstaates?
Was ist euer vierter Weg?
Und wenn ihr keine Antwort auf diese Frage habt, warum findet ihr den
Nationalstaat dann so scheiße, wo doch die beiden Alternativen
evidenterweise noch viel, viel beschissener sind, und was noch
schlimmer ist, strukturell nicht in der Lage sind daran irgendetwas
zu ändern.

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