Ansicht umschalten
Avatar von Kartoffelsalat2
  • Kartoffelsalat2

582 Beiträge seit 09.04.2009

Das ist so gewollt

Bert Brecht (1934):

Reicher Mann und armer Mann standen da und sah’n sich an.
Und der arme sagte bleich, wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.

Es ist systemimmanent.
Wir brauchen einen gewissen Anteil armer Leute. Stellen wir uns vor, die gäbe es nicht - wer würde sich dann in prekäre Beschäftigungen zwingen lassen? Wer würde die Arbeit machen, die eigentlich niemand so wirklich gerne macht, wäre er nicht wirtschaftlich dazu gezwungen?

Gerade die katastrophale Situation für die generell eher schlecht bezahlten und behandelten Pflegekräfte wurde (mal wieder) sehr deutlich. Konsequenzen? Keine. Jede Menge Blablabla, ein bißchen Applaus, das war's. Das eigene Hemd ist doch wichtiger.

Die finanziellen Probleme der ärmeren Menschen waren schon vor Corona da. Und daß Besserverdiener auch bessere Möglichkeiten haben, auf spontan geänderte Rahmenbedingungen (Stichwort home-schooling) zu reagieren - geschenkt.
Und es geht nicht nur um die Wirtschaftskraft. Auch in Sachen Bildung ist das privilegierte Managersöhnchen dem namenlosen Kind eines Hartz4-Empfängers meilenweit voraus, wird sein Papa für ihn doch sämtliche Kontakte spielen und ihm alle Wege öffnen und Steine aus dem Weg räumen lassen. Und nein, die ständige Wiederholung von Worthülsen wie "Bildungsgleichheit" ändert genau gar nichts. Auch wenn's niemand hören will - es ist einfach so, daß der Werdegang nicht zuletzt vom Umfeld, in welches man hineingeboren wurde, abhängt. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Daß Corona zahlreiche schon lange bestehende Mißstände einfach "nur" deutlicher sichtbar macht und verschärft ist auch keine Neuigkeit. Auch diesmal wird's bei ein bißchen Blablabla bleiben, grundlegend ändern wird sich nichts.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten