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Re: Bei der Armutsfrage wird die falsche Frage gestellt

cronos_the_master_of_time schrieb am 10.03.2021 12:36:

Du kannst jetzt natürlich fragen: wie komme ich denn in die Position, andere für mich arbeiten zu lassen. Der Frage kann man nachgehen und Strategien erarbeiten, wie das am besten klappt. Das sind dann aber _keine_ Strategien gegen Armut.

Also, Reiche und Erfolgreiche verstehen es sogenannte Multiplikatoren oder Hebel einzusetzen, soweit so logisch. Da stimme ich Ihnen zu.

Wo ich nicht so ganz bei Ihrer Ansicht bin:

* Sind diese Hebel oder Multipliktoren immer nur bei anderen (Mit)menschen zu sehen? Meiner Meinung: Nein!

Das mag in Urgesellschaften vielleicht noch so sein, bedingt und graduell auch noch heute. Aber nicht ausschliesslich. Also diese reine Ansatz als "Geschickter Parasit" ist nicht so ganz daneben, greift aber doch deutlich zu kurz.

* Und das "andere für sich arbeiten zu lassen, klappt nur für eine Minderheit" erklärt eben nicht, was diese Minderheit (also die Selfmade-Erfolgreichen und Reichen) auf sich bezogen denn nun für Eigenschaften haben müssen, um parasitär erfolgreich sein zu können. Ist das nur Zufall? Und gibt es da nicht auch eindeutig messbare, objektivierbare Eigenschaften wie:

* Hohe Gewissenhaftigkeit und gute Selbstvermarktung
* frühe beginnende selbstständige/unternehmerische Tätigkeiten.
* sportlich oft aktiv.
* selbstsicherheit

und der von User cassikov erwähnte:

* gering ausgeprägte Neurotizismus.

Also Personen die wenig Unsicherheit und Verlegenheit zeigen, geringe Nervosität auch unter Stress, kein/wenig Klagen über Ängste, geringer Hang zu Melancholie und Trauigkeit, eher mit eigenen Leben zufrieden als unzufrieden, ... all das führt, ganz ohne parasitären Eigenschaft, zu Erfolg, Reichtum, Geld.

Und all diese, etwas unscharfen Faktoren, die sind in den jeweiligen Personen zu finden. Das ist nicht "die Gesellschaft" oder etwas von aussen bestimmtes. Und es sich auch nicht "die Anderen".

Und daraus folgt auch, dass erfolgreiche und reiche Personen, eben weil sie auch wie alle anderen auch Rückschläge verkraften müssen, oft sogar erhebliche Rückschläge, dabei aber sich nicht in Dauerwehklagen ergeben. Und das ist eine persönliche Eigenschaft. Denn Rückschläge treffen sowieso jeden. Es ist eben die Frage, wie man damit umgeht.

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