Das nur noch als erweitete Ausführungen zu den auch von ihnen durchaus sogenvollen, so verstehe ich sie, Anmerkungen.
Das Ringen um Sprachhoheit, aus welchen ehrenhaften Gründen auch immer erklärt, hat längst den natürlichen Raum (z.B. Jugendjargon, Milieu und Kietzidentität bis zum Erkennen von Vertrautheit durch erkannter gemeinsamer Herkunft) verlassen und verloren, ist zum Kampfinsrtument politischer Unterscheidung.....bis zu Etikettierung, Spaltung/ Stigmatisierung geworden.
Es werden fast, und dies bezeichnend "von oben", Wortschöpfungen und manchmal herbeigesuchte historische Anleien gemacht, und in die Alltagssprache eingegriffen, damit eine vermeidlich ehrenvolel notwendige Kulturhegemonie errichtet wird. Dies mit dem ausholend und oft weithergeholten Argument, daß einer drohenden Diffamierung usw., engegengetreten werden muß, um eine Sprachdominanz der "Bösen" zu verhindern........Jeder Nazismus, Rassismus, Faschismus, jeder Xenophobie, Chauvinismus usw.usf. muß entschieden schon im Wortschatz bekämpft werden und begriffliche Hoheit muß errungen werden. Das Stichwort ist jetzt Kultugkampf und Verhindern der Reaktion.......welcher eigentlich? Berichtet wird nur noch mit zielorientierter Absicht, schon auf Boulevarniveau ohne sinnvoll und bedeutsame Relevanz (z.B. über amerikanische Innenpolitik und über Jahre hochgejazzte Bedrohung aus Russland) Ist auch die Gefahr in Deutschland wirklich schon so groß, daß uns unsere Vergangenheit, plakativ und populistisch ständig beschrieben, daß man schon in einen Abwehrreflex gerät, wenn der Name AfD fällt. Es findet also keine thematisch inhaltlich aufklärerische Diskusion, Bildung und Argumentation mehr statt.....ist es dafür schon zu spät? Bedarf es solcher überhaupt nicht mehr? Es geht wie es scheint simpel um Macht, Träume und Visionen. Also müssen aus Flüchtlingen jetzt Geflüchtete werden, ein Wort, das es z.B. im Deutschen überhaupt nicht gibt. Es wird dieses als Notwendigkeit uns ans Herz gelegt, geübt, gepflegt, gehandelt und "verfügt" (unmerklich), und dies, was an anderer Stelle ums bittere bekämpft wird....das ungesehene Errichten eine "Gedankenpolizei" und Sprachzensur.......gefährlich, gefährlich, wenn nicht bereits schon umumkehrbar im Gange, wird hier zum Leitbild, Vorbild eines fortschrittlich guten Bürgers.
Wörtern wird jeder Zusammenhang, jede Konotation und kontextuales Motiv ausgetrieben. Jedes Gespräch wird zu einer politisch oder wie auch immer definierten "Bewerbung" und Einortnung eines Menschen.......zu uns oder bei den anderen, Differenzierung verkommt, der Konjungtiv ist jetzt schon verpönt und sprachliche Subtilität wird zum Verhängnis politischer Interessen. Wenn überall die Absicht herscht, verhindert dies jeden Erkenntniszuwachs, die letztendlich inhuman ist und sozial tötet.
Die Zukunft kommt bedrohlich näher....
(Falls noch nicht bekannt, immer noch unterhaltend und aktuell: The Cirkel, Dave Eggers, 2014)
MfG