Statistiker mögen zwar ein höheres Risiko berechnen können, das eine bestimmte Anzahl Menschen durch Umwelteinflüsse früher sterben.
Diese Menschen sterben aber nicht gleichzeitig, und sie sterben auch nicht direkt an Umwelteinflüssen.
Wenn ein Raucher an Lungenkrebs stirbt, mag das Rauchen kausal gewesen sein. Oder Feinstaub von der Strassenkreuzung, an der er als Kind aufgewachsen ist. Oder einfach Pech. Todesursache ist Lungenkrebs, nicht Rauchen. Was den Lungenkrebs im Einzelfall ausgelöst hat, ist eigentlich nicht 100% sicher zu beweisen.
Soll heißen: Was wir brauchen, ist eine bessere Vermittlung der Zusammenhänge zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen - etwa zu Gefahren des Feinstaubs -, politischen Entscheidungen und zu Grenzwerten.
Reisserische Schlagzeilen zu "Massensterben" helfen da ebensowenig wie das Wissenschaftlerbashing durch Politiker, die nicht das Rückgrat haben, für ihre Entscheidungen auch ein zu stehen.