Wetterfrontbericht

Erzgebirge:

Kompletter März sonnig und trocken, teilweise starker Wind. Temperaturen in der Nacht im leichten Frostbereich. Der Wind trocknet natürlich die Oberflächen noch verstärkt aus. Ich habe am 25.03. meine Ackerfläche durchgefräst. Die Bodenfeuchte ist durch das vergangene relativ nasse Jahr im tieferen Bereich aber trotzdem im Soll. Schneefall gab es zwischenzeitlich reichlich im Februar. Am 28.03. habe ich Leindottersaat auf 0,2 ha ausgebracht - herrlicher Sonnenschein bei Höchsttemperaturen um die 15 Grad. Mitte letzter Woche kam es zu einem Temperatursturz mit Regen, leichtem Schneefall und wieder leichtem Nachtfrost. Die Saat ist ausgebracht. Leindotter ist eh frostverträglich und die Feuchtigkeit jetzt sollte bei wärmeren Wetter das Auflaufen beschleunigen. Vorläufig sehe ich keine Probleme - denn Märzenschnee zehrt, Aprilschnee mehrt. In vier Wochen will ich meine Kartoffeln pflanzen - üblicherweise Anfang Mai. Die Burschen brauchen höhere Temperaturen, um zu wachsen. Letztes Jahr war es für Kartoffeln zu nass, die Ernte war mittelprächtig. Ich hab verschiedene alte Sorten, meistens sehr robust und vom Reifezeitpunkt verschieden. Bei Trockenheit gedeihen Frühkartoffeln besser, als Spätsorten. Ich hab so eine Art Mischsortiment. Aber als (Hobby)Bauer lebt man immer in einem Wetterwürfelspiel.
Fakt ist auf jeden Fall, dass die Durchschnittstemperatur in den letzten 20 Jahren zugenommen hat. Interessenhalber hab ich vor 4 Jahren 3 Weinstöcke gepflanzt. Sehr ungewöhnlich für unsere Mittelgebirgsgegend. Jetzt hab ich davon 1 l Rotwein im Keller zum Reifen liegen - der wird an Ostern mit Frau zusammen geknackt. Könnte länger reifen, aber wir sind neugierig. Wäre früher so nicht möglich gewesen. Für den Wein ist ein späteres Austreiben besser, weil die Gefahr im Gebirge ist plötzlicher Spätfrost im Mai.