Levi R. Goldstein schrieb am 29.04.2023 10:38:
Vielleicht hat die Linke einfach kein Angebot mehr für den großen Teil der Bevölkerung. Wozu auch. Es macht doch einfach soviel mehr Spaß, sich auf Kosten Anderer selbst als der bessere Linke zu generieren.
Ich sags mal anders:
Wenn die Linke -spätestens seit Beginn der 90er- eigentlich schon lange weiß, dass sie seit 3 Dekaden nicht mehr in der Lage ist, für den Großteil der Bevölkerung irgendetwas anzubieten... ...dann soll man ihr wenigstens den Spaß lassen.
Aufgrund ihrer Bedeutungslosigkeit ist das da doch auch völlig wummpe, auf was für Kosten sie ihren Spaß haben, oder?
Ich kenne etliche westdeutsche Altlinke, die seit 40-50 Jahren überzeugte engagierte Linke waren/sind und ich kann sehr gut nachvollziehen, dass sie ihrer langjährigen Überzeugung weiterhin treu bleiben, auch wenn`s defacto keinen Sinn mehr macht und mehr mit "Altersstarrsinn" zu tun hat, als mit "politischen Kampf".
Was sind Linke eigentlich?
Ostdeutsche, die der DDR nachweinen? Alt68er, die immer noch nicht begriffen haben, dass Sozialismus/Kommunismus nicht mit der Natur des Menschen kompatibel sind? Die heutige -quasie bedeutungslos- schlingernde Partei "die Linke"?
Eine Sarah Wagenknecht?
Für mich ist "links" heutzutage der Wille,
- Kompromisse eingehen zu können,
- das Bemühen, das GG nicht nur zu seinen eigenen Vorteil/seiner Gesinnung, sondern gleichermaßen auch bezüglich seiner gesellschaftlichen Verantwortung auszulegen.
- die Kompetenz zur Objektivität zu besitzen/zu schulen/anzuwenden, die es braucht, um wirkliche Missstände zu erkennen und anzuprangern.
- die scheinbar naive Überzeugung, nach dem Motto "was du nicht willst, was man dir tut, das füg auch keinem anderen zu" zu einem Lebensmotto zu machen.
Und ich glaub, da hab ich mit Peter Nowak kaum etwas Gemeinsames...
...auch wenn er und seinesgleichen vor 35 Jahren wesentlich meine heutige "linke Position" maßgeblich beeinflusst haben.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.04.2023 20:56).