Die Impfungen wirken: die Zahl der Todesfälle sinkt rapide, insbesondere in den Ländern, die am meisten geimpft haben, GB, Dänemark und Israel. Bei Letzterem fallen auch die Infektionszahlen, während sie bei den ersteren auf niedrigem Niveau gleich bleiben. Fazit: alle Impfstoffe verhindern schwere oder tödliche Verläufe, können aber Infektionen nicht unbedingt aufhalten.
Bei uns in D steigen zwar die Infektionszahlen, aber die Todesfälle fallen. Ist das nun wirklich ein Grund, den Lockdown zu verschärfen? Wohlgemerkt, die Pandemie besteht in absehbarer Kürze nur noch aus leichten und asymptomatischen Verläufen. Jetzt stellt sich die Frage: ist das nicht mit einer Grippe gleich zu setzen? Beziehungsweise harmloser als eine Grippe, denn die zieht durchaus Todesfälle nach sich.
Um in dieser Situation einen Lockdown zu begründen, muss man als Ziel die komplette Ausrottung des Virus im Auge haben. Das wird wohl nicht gelingen, ganz einfach weil es mit dem Vorgänger H1N1 auch nicht gelang. Das ist das Virus, das die Spanische Grippe auslöste und dessen Nachfahren noch immer die Grippewellen verursachen. Hinzu kamen H2N2 (Asiatische Grippe 1957) und H3N2 (Hongkong-Grippe 1968). Allen ist gemeinsam, dass der erste Ausbruch der heftigste war, dann wurden die Ausbrüche milder. Aber es ist niemals eine Ausrottung gelungen. Diese wird bei Corona wohl ebenfalls nicht möglich sein.
Es ist sehr wohl vertretbar, in dieser Situation an Lockerungen zu denken.
Das gilt bei uns. Nicht lockern kann man in Brasilien. Dort wird es von Tag für Tag schlimmer, sowohl was die Infektionen als auch die Todesfälle anbetrifft:
https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Brasilien#Infektionen
Der Wunschpräsident aller Querdenker hat nichts Besseres zu tun, als die Zahlen zu vertuschen und zu warnen, man könne durch Impfen zu einem Krokodil werden. Bei einem Wirtschaftseinbruch von 25 Prozent in 2020.
Gruß Artur