Seit gefühlt 100 Jahren begegne ich immer wieder mal einer Frau, die extrem laut Selbstgespräche führt. Was sie sagt, unterstreicht sie mit lebendigen Gesten. Offenbar visualisiert sie stark, denn manchmal benimmt sie sich so, als ob ihr fiktives Gegenüber direkt vor ihr steht, meistens schimpft sie den oder die dann aus, manchmal brüllt sie sogar ihr vorgestelltes Gegenüber heftig an - so nehme ich und viele andere sie in den relativ kurzen Begegungs-Momenten wahr.
Da sie stets sehr laut redet, bekommt man Einblicke in ihre Art zu denken - und dieser Stil ist meist einfach nur hoch konfus. Es gibt zwar so einen inneren Zusammenhalt, aber die Gedanken, so ein Eindruck, "bröckeln oft weg": Sehr sehr kurz die Inhalte gedacht, rasch wechselnd von Bildsprache, Metaphern zu ganz trockenen Sachausdrücken, die aber dann ganz rasant schnell wieder in emotional hasserfüllte Ausdrücke umschlagen - im Ganzen vollzieht sie immer wieder einen "ähnlichen gedanklich-emotionalen Kreistanz"! Das ist, was ich wahrnehme, und: Sie weiss, was sie da macht und weiss es doch nicht, denn wüsste sie es so ganz rund, würde sie einfach nicht mehr so arg drinstecken, und das sie da "festklebt", das können alle sehen - man sieht sie einfach nie auch nur für einen Moment nur einen "Zacken" anders! Und: Sie verwahrlost nach und nach immer mehr.
Eindeutig ein Opfer - und was geschieht an Hilfen? Einfach nichts.
Schaut man sich um, dann sieht man einfach hierzulande nicht wenige Menschen, die darben, arm sind, obdachlos, völlig vereinsamt, total konfus im Kopf und mehr - und die sind jetzt alle selbst dran schuld?!
Es geht gar nicht darum, dass man hier mit jedem Einzelnen gut kann oder sich mit den Problemen identifiziert, es geht darum, dass in einer reichen und angeblich aufgeklärten Gesellschaft Menschen derart "aus dem Raster fallen", in aller übelsten Zuständen leben, physisch wie psychisch. Und die sind jetzt alle selbst dran schuld "die Abgehängten"? Und wenn dann die Ansage kommt, "die müssten doch nur was machen, könnten doch dieses oder jenes tun - hey, "wo sind meine Waffen"!
Ein Punkt ist eben auch, im Grunde kann es jeden erwischen, das mag sehr unterschiedlich ausgeprägt sein (also wie wahrscheinlich ist es, dass es mich trifft), aber es kann eben jeden treffen - was auch die Typenvielfalt unter den "Abgestürzten" belegt.
In echten Zivilisationen, so meine ich mal, beugt man dem vor!
Bob
Hat man hier was zu verarbeiten - oh scheisse! Alleine wenn man sich die Frage stellt, ob eine skandinavische Haft immer noch viel menschlicher ist als das Sein hier, oder anfängt mit viel Gehirnschmalz zu fragen, wie mit Science Methoden eine Waffe zu entwickeln ist, die gut und gerne dem Nuklear-Potential entspricht, mindestens - noja, wenn das dann keine guten Gründe hat, was dann Germans?
Geht es nicht einen Zacken menschlicher - oder können sie das nicht? Wir sind alle nur Menschen!
Armut und Angst, zweimal echte Pest.