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Avatar von lizzarddude
  • lizzarddude

mehr als 1000 Beiträge seit 08.05.2006

Ok, du magst Extreme.

Ich auch, ich bin nämlich irgendwie das genaue Gegenteil.

Habe gerade 1,5 Jahre Leben mit 100% Erwerbsminderungsrente hinter mir. Prognose: Vielleicht irgendwann mal Rollstuhl, Rollator aber mit Sicherheit irgendwann in den nächsten 10 Jahren. An EM-Rente bekomme ich etwas weniger als 850 Euro pro Monat. Als Hartzie hätte ich mehr, bekäme sogar noch einen Zuschuss, zwecks gesunder Ernährung und so...

Gehts mir schlecht? Nö. Warum? Keine Ahnung. Ich war schon immer so veranlagt, dass mir die Sonne in all ihrer Pracht aus dem Arsch schien. So sehen das zumindest andere. Ich sehe es eher so, dass ich keine echten Tiefen aber eben auch keine echten Höhen in der Gefühlslage verspüre. Wenn ich anderen Leuten so zuhöre, wäre das wohl schon ein "ernstes Symptom".

"Was? Keine echten Glücksgefühle? Das ist ja furcht!bar! Warst Du schon mal beim Arzt deswegen?" - Wozu? Ich fühle mich vollkommen wohl und zwar genauso, wie ich jetzt bin.

Aber um Extremfälle geht es im Endeffekt auch nicht. Es geht um eine "Volksseuche", die mir schon seit bald 20 Jahren immer wieder auffällt. Ein guter Teil der Leute will sich schlecht fühlen, will leiden, weil es wohl ein ziemlich billiges Mittel ist, mit dem man sich "speziell" und beachtet fühlen kann. Dann macht man aus "ein bisschen deprimiert sein" mal eben eine handfeste Depression, "klinisch erwiesen". Das füllt die Leere.

Und es gibt natürlich auch Kandidaten, die sich mehr von ihrem Leben erwartet haben. Da sind nicht selten ehemalige Prinzchen und Prinzesschen dabei, die ein paar Mal zu oft gehört haben, dass sie alles erreichen können, wenn sie es denn nur stark genug wollen. Dann sind sie plötzlich erwachsen und stellen fest, dass mit "wollen" wohl nicht quengeln gemeint war und sie echte Leistung bringen müssen. Und schon bricht die schöne rosige Welt in sich zusammen.

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