Stimmt ja was der Psychiater da zu diesem Wortungetüm Schizophrenie sagt - "es gibt sie nicht".
Schizophrenie ist halt ein abstrakter Begriff, kein konkreter Vorgang! Ein Begriff, der viele Vorgänge bündeln soll, insofern wäre es eine Art Summen-Begriff. Das man dazu in den Genen nichts findet, wen wundert es! Selbst wenn man in einer Gen-Sequenz "Verdächtiges" finden sollte, dann kann man wohl davon ausgehen, dass man es mit mehreren Funktionen zu tun hat - Kreativität zum Beispiel ist an vielerlei beteiligt, was einerseits ein Problem schafft, ist andererseits ein wunderbares Mittel.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Ruf nach Hilfe ein Indiz für "Störungen"? Wenn so, dann ist das nicht unkritisch zu betrachten: Vor allem dann, wenn das pauschalisiert gehandhabt wird, also nicht nach Situationen unterschieden wird. Wer zum Beispiel in einer Diktatur lebt und damit rechnen muss, dass ihm übles widerfährt, der wird auf die eine oder andere Art nach Hilfe rufen. Ein Beispiel, das man ein Stück verallgemeinern kann: Überall, wo Macht-Ohnmachts-Verhältnisse am Werk sind, ist auch die Tendenz von Menschen da, nach Hilfe zu rufen.
Klar, wer nach Hilfe ruft, dem geht es nicht ideal, sonst würde er nicht "Hilfe" rufen, insofern kann man von einer Störung sprechen - was stört sind halt die Verhältnisse, auf die man keine Antwort hat.
Belastungen!
Belastungen sind oft ungleich verteilt: In gesellschaftlicher Sicht (wer muss was tun, wer kann, wer nicht) und in der Art, wie Mensch Belastungen erfährt. Letzteres wiederum hängt wohl ab von den Erfahrungen, von der Biografie - und an dieser hängen ja auch all die Deutungen, die ein Mensch trifft, um seinem Leben Sinn zu geben - und nicht nur das, sondern seinem Leben auch eine selbstbestimmte Richtung zu geben!
Ich bin bestimmt kein Freund dieser Disziplin, aber was der holländische Psychiater zur Sinn-Gebung und zum Verstehen sagt, empfinde ich als richtig - ist wohl auch ein Fortschritt in dieser Disziplin.
Bob
Hilfe - muss jetzt psychiatrisiert werden, wer nach Hilfe schreit! Das wiederum könnte man leicht als Bedrohung interpretieren - als Mittel, um Menschen davon abzuhalten.
Menschen haben verschiedenen Horizonte, "der eine sieht halt weiter als der andere", nicht immer und überall, aber grundsätzlich - all die Potentiale, die Menschen so einbringen und die sehr unterschiedlich ausfallen können, in eine Norm zu bringen , die dem Verhalten aller gerecht wird, ist bestimmt nicht leicht.
Von wem lässt man sich einschätzen?