Ulrich Sommer schrieb am 4. Oktober 2011 18:09
> Diese nette Aussage ist mittlerweile schon fast typisch für einige
> Diskussionen, die hier auf Heise liefen.
Soweit Zustimmung.
> Es gibt hier eine große Zahl von Leuten, die jegliche Zusammenhänge
> zwischen Erlebtem und Persönlichkeitsenticklung systematisch
> ableugnen. Ja glauben denn diese Leute, wir seien Robotter? Warum
> meinen diese Leute, dass der Mensch seine Kinder über Jahre hinweg
> intensivst betreuen muss, biss daraus eigenständige Erwachsene
> werden?
>
> Hier einige inhaltliche Zitate:
> - Gewaltverherrlichende Computersppiele haben keinen Einfluss auf das
> Sozialverhalten der Heranwachsenden.
Okay, indiskutabel – aber ein für einen womöglich selbst
gewaltverherrlichende Computerspiele spielenden, technikzentriert
sozialisierten, tendenziell jüngeren (Ausnahmen bestätigen die Regel,
Alter schützt vor Nichts-Dazugelernt-Haben nicht) Teil des
Forenpublikums erwartbarer Reflex...
> - Kinder gehören den Eltern entrissen und der Gemeinschaft anvertraut
Böte die Gesellschaft geeignete Umgebungen, würde ich das durchaus
nicht als eine von vornherein pauschal zu verdammende Idee halten. Im
Gegenteil denke ich, dass die in sich geschlossene Kleinfamilie ohne
jede soziale Kontrolle dessen, was die Eltern den Kindern antun, eine
der denkbar schlechtesten Konstellationen für die Entwicklung von
Kindern überhaupt ist.
> - und nun hier: Es hat keinen Einfluss auf die Entwicklung der
> Kinder, wenn das Getrenntleben von einem Elternteil gewissermaßen
> institutionalisiert wird und wenn die Kinder in der "Elternschaft"
> nur ein Geschlecht vertreten sehen.
Auch da habe ich kein prinzipielles Problem mit, jedenfalls dann
nicht, wenn die Umgebung offen genug ist, dass sie intensive Kontakte
zu anderen Menschen als nur den beiden Erziehenden beinhaltet (und
damit auch zum anderen Geschlecht) – was ich aber auch in einer
klassischen Mutter-Vater-Kind-Famile für extrem wichtig halte.
> Um welche Freiheiten geht es denn hier? Um die Freiheit von jeglichen
> Werten? Um die Freiheit einer zukünftigen absolut egoistischen
> Gesellschaft, in der jeder alle Erfahrungen sucht und auf Kinder
> nicht die geringste Rücksicht nimmt?
Ich denke nicht. Ich glaube vielmehr, es geht darum, wie human, wie
menschlich Menschen insgesamt ihr Zusammenleben einrichten und
miteinander umgehen.
Cheers,
d. d.
> Diese nette Aussage ist mittlerweile schon fast typisch für einige
> Diskussionen, die hier auf Heise liefen.
Soweit Zustimmung.
> Es gibt hier eine große Zahl von Leuten, die jegliche Zusammenhänge
> zwischen Erlebtem und Persönlichkeitsenticklung systematisch
> ableugnen. Ja glauben denn diese Leute, wir seien Robotter? Warum
> meinen diese Leute, dass der Mensch seine Kinder über Jahre hinweg
> intensivst betreuen muss, biss daraus eigenständige Erwachsene
> werden?
>
> Hier einige inhaltliche Zitate:
> - Gewaltverherrlichende Computersppiele haben keinen Einfluss auf das
> Sozialverhalten der Heranwachsenden.
Okay, indiskutabel – aber ein für einen womöglich selbst
gewaltverherrlichende Computerspiele spielenden, technikzentriert
sozialisierten, tendenziell jüngeren (Ausnahmen bestätigen die Regel,
Alter schützt vor Nichts-Dazugelernt-Haben nicht) Teil des
Forenpublikums erwartbarer Reflex...
> - Kinder gehören den Eltern entrissen und der Gemeinschaft anvertraut
Böte die Gesellschaft geeignete Umgebungen, würde ich das durchaus
nicht als eine von vornherein pauschal zu verdammende Idee halten. Im
Gegenteil denke ich, dass die in sich geschlossene Kleinfamilie ohne
jede soziale Kontrolle dessen, was die Eltern den Kindern antun, eine
der denkbar schlechtesten Konstellationen für die Entwicklung von
Kindern überhaupt ist.
> - und nun hier: Es hat keinen Einfluss auf die Entwicklung der
> Kinder, wenn das Getrenntleben von einem Elternteil gewissermaßen
> institutionalisiert wird und wenn die Kinder in der "Elternschaft"
> nur ein Geschlecht vertreten sehen.
Auch da habe ich kein prinzipielles Problem mit, jedenfalls dann
nicht, wenn die Umgebung offen genug ist, dass sie intensive Kontakte
zu anderen Menschen als nur den beiden Erziehenden beinhaltet (und
damit auch zum anderen Geschlecht) – was ich aber auch in einer
klassischen Mutter-Vater-Kind-Famile für extrem wichtig halte.
> Um welche Freiheiten geht es denn hier? Um die Freiheit von jeglichen
> Werten? Um die Freiheit einer zukünftigen absolut egoistischen
> Gesellschaft, in der jeder alle Erfahrungen sucht und auf Kinder
> nicht die geringste Rücksicht nimmt?
Ich denke nicht. Ich glaube vielmehr, es geht darum, wie human, wie
menschlich Menschen insgesamt ihr Zusammenleben einrichten und
miteinander umgehen.
Cheers,
d. d.