Vorderösterreich ist Ihnen offenbar kein Begriff, oder?
Die Zustände der Spätantike mit germanischen Herrschaften auf dem Boden des Imperium Romanum sind Ihnen offensichtlich auch unbekannt.
Diese Frage ist eine Peinlichkeit:
"Im Bezug zur Gegenwart, hatten die Römer das ganze "germanische" Reich besetzt? Oder haben die Germanen noch eigene Herrschaftsbereiche gehabt?
Der Limes dürfte schon ein Beleg dafür sein, das die Römer nicht die vollumfängliche Oberherrschaft hatten. "
480, oder sagen wir 486 (Letzte direkte römische Herrschaft in Gallien beseitigt):
Auf dem Boden des Weströmischen Reiches haben sich in Gallien, Spanien und Italien von germanischen Heerführern und Stammesverbänden beherrschte de facto unanhängige Reiche gebildet. Diese haben formaljuristisch über die alteingesessene Bevölkerung ihre Herrschaft im Namen des römischen Kaisers in Konstantinopel geführt. Münzen wurden z.B. weiterhin mit dessen Konterfei geprägt.
Mir irgendwelchen Territorien in der Germania Magna jenseits des schon 200 Jahre früher aufgegebenen Limes hat das alles nichts zu tun. Es ging um Herrschaftsgebiete auf dem Territorium des Imperium Romanum in den Grenzen von 400. Dort hatten die Römer die Herrschaft und die Bevölkerung identifizierte sich mit diesem Reich. Sonst hätten sich die Griechen nicht bis in 20. Jahrhundert selbst als "Rhomioi" bezeichnet: Römer.
Und diese Romidee lebte ja auch im Westen weiter: Heiliges Römisches Reich als ideeller Nachfolger Westroms. Translatio Imperrii 800 an den Frankenkönig Karl (weil in Konstantinopel gerade mit Irene eine Frau regierte mit der Begründung einer Thronvakanz..)