In meinem Bundesland (Flächenland) gibt es keinen einzigen Schlachthof mehr. Der nächste Schlachthof für Bauern meiner Region liegt 250km weit entfernt, und ist von Tönnies. Wenn der schließen würde läge der nächste dann über 350km entfernt.
Früher(tm) gab es sogar einen in meinem Altkreis. Da lag die Entfernung bei maximal 30km. Die haben aber allesamt zugemacht. Die letzten drei im Bundesland vor 2 oder 3 Jahren. Konnten alle die gesetzlich geforderten Investitionen nicht mehr stemmen, und fanden keine Transportfirmen mehr, weil auch für die die gesetzlichen Anforderungen angehoben wurden, und auch hätten investieren müssen. Das zusammen können nur noch Riesenbuden wie Tönnies stemmen, aber keine kleinen Mittelständler. Und Tönnies spart dann am Personal. Kann man natürlich schlecht finden, aber: der nächste Schritt ist dann die Komplettverlagerung dieser Industrie nach Osteuropa. Mal sehen wie das die hiesigen Bauern finden.
Die versuchen übrigens hier in meinem Bundesland gerade zusammen quasi genossenschaftlich eine neue Schlachterei für das gesamte Bundesland zu gründen. Bisher ist aber nicht viel passiert. Denn auch hier lauern erstmal Riesenkosten, die irgendwer übernehmen muss.
De Forderung nach höheren Fleisch- und Wurstpreisen klingt übrigens gut, und kommt oft von links. Früher(tm) hatten die Linken sowas aber auch mal als soziale Frage begriffen. Wie treffen Preiserhöhungen, manchmal spricht man ja von einer Verdopplung, wohl Armutsrenter und Verhartzte? Aber im Prenzlauer Berg gibt's halt wenige davon...
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.10.2020 10:56).