Ansicht umschalten
Avatar von M.O.I  Abt. Wiederbeschaffung
  • M.O.I Abt. Wiederbeschaffung

mehr als 1000 Beiträge seit 30.03.2020

Durchschlagende ukrainische Siege 2022? Wo denn das, Paralleluniversum?

In 2022 hat die Ukraine einige Gebiete "zurückerobert", ja, Gebiete die strategisch kaum zu verteidigen waren und mit relativ hoher Bevölkerungsdichte. In die die ukrainische Armee mehr oder weniger ohne größere Kampfhandlungen einziehen konnte, wenn man den damaligen Berichten über schlecht ausgerüstete und wenig motivierte russische Einheiten glauben darf, die mehr oder weniger nach dem ersten Schusswechsel das Weite suchten und dabei ihre Ausrüstung zurückließen.

Das als "durchschlagenden Erfolg" darzustellen halte ich jedenfalls für etwas arg überzogen.
Denn wäre das anders müsste man sich ja ernsthaft die Frage stellen, wieso hat das dieses Jahr so ganz und gar nicht funktioniert. Trotz mehr Waffen und mehr Geld.

Dass der Autor dann ausschließlich auf die USA als Vermittler setzt, ist auch schon ein wenig also knapp an der Realität vorbei. "Wenn die Verhandlungen Aussicht auf Erfolg haben sollen, müssen sich die Vereinigten Staaten von Anfang an voll in den Friedensprozess einbringen. " ist schon nicht ganz verkehrt, aber zuallererst müssen die USA der Ukraine ja mal grünes Licht dafür geben, überhaupt über Verhandlungen nachzudenken. Das ist (zusammen mit Großbritannien)) wohl eher das größte Hindernis. Und da müsste Biden dann schon über seinen Schatten springen, oder besser sich erst einmal wieder daran erinnern dass er einen hat und wo er den wohl hin verlegt haben könnte.

Druck für Verhandlungen kann aber durchaus auch die EU machen, da gibt es ein ganz einfaches Mittel: Bürgschaften einschränken und Hilfsgelder zurückschrauben. Und vielleicht ein paar Sanktionen auslaufen lassen. So als vertrauensbildende Maßnahme. Also ist nicht so dass die EU da auf die USA warten müsste. Theoretisch.

Drohen kann die USA gegenüber Moskau auch nicht so wirklich, das ist Wunschdenken. Hätten sie militärisch stärker unterstützen können, sie hätten das doch bestimmt getan. Die wegen des Ukraine-Krieges hohen Zinsen in den USA (so pfeifen es dort immerhin die Spatzen von den Dächern) machen der US-Finanzoligarchie zu schaffen. Und vielen anderen mehr, denn dort ist "auf Pump" ja noch viel verbreiteter als bei uns. Da bahnt sich grade eine neue Finanzkrise an, und natürlich, die anderen im Artikel ja auch erwähnten Brandherde. Plus die Wahl rückt näher. Also, wenig Grund da nun mit militärischen Drohgebärden zu winken, das führt zu nichts. Aber die USA müssten sicherlich bereit sein, einen Friedensvertrag und die Aufhebung Sanktionen zu ratifizieren, ich fürchte die Glaubwürdigkeit mündlicher oder gar informeller Zusicherungen hat doch arg gelitten.

Hoffen wir mal, dass Biden seinen Schatten wiederfindet. Jeder Tag den dieser Krieg weitergeht ist ein Tag zu viel und viel zu viele Menschenleben hat der sowieso schon gekostet.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.12.2023 22:08).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten