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  • leider_heiser

mehr als 1000 Beiträge seit 02.10.2004

Brzezinski ist stocksauer, dass die ideologischen Neo-Con Stümper ihm sein

Lebenswerk ruinieren, wie er es im Buch "The Grand Chessboard"
beschrieben hat.

Brzeziniski ist stocksauer. Und er ist jemand, dem so ein Quatsch wie
dem Ende der "reality based" Politik nie eingefallen wäre. Der ist
ganz im Gegenteil sehr realitätsorientiert. Und da sieht er halt,
dass die Ideologen der Neo-Cons, die ja wirklich nur in der Welt
ihrer Ideen leben und der Grundkrankheit der Ideologen unterliegen,
ihre Idealisierungen und Umdeutungen für wichter als die Realität zu
halten, notwendig wahnhafte Züge annehmen. Das ist soweit schon
korrekt beschrieben.
Brzezinski ist ein wirklicher Intellektueller, der von der Realität
ausgeht und versucht, das begrifflich und analytsich zu beschreiben,
um die Realität besser kontrollieren zu können - nicht um sie sich
umzulügen und rosarot zu reden, womit man ja Realitäts- und damit
Kontrollverlust erleidet.

Dabei teilt Brzezinski ja die Ziele und Intentionen, das Programm mit
den Neocons. Er sieht nur eben sehr klar, dass die Neo-Cons in ihrer
ideologischen Verblendung sein Programm - das "New American Century"
als globale US-Domination  ist ja sein Programm - stümperhaft
ruinieren und vor die Wand fahren. Sie schwächen die US-Hegemonie
mutwillig an Punkten, wo sie auf der anderen Seite nichts gewinnen.
Um in der Analogie des Schachspiels zu bleiben, was als Metapher ja
von B. stammt: Sie spielen wie ein stümperhafter Schachspieler, der
nur auf die Eroberung einzelner Figuren fokussiert ist und nicht
merkt, dass er sich in eine ungünstige Gesamtsituation von
Fesselungen der Figuren, Aufgabe eigener Deckungen, Anbieten von
Springerzangen für die andere Seite usw. begiebt, und es noch nicht
einmal merkt, weil er sich kinklich-naiv über vielleicht einen
eroberten Läufer freut.

Da ich persönliche diese Welt-Imperialismus-Konzepte des "New World
Order" unter US-Führerschaft für die grausigste Idee seit dem
deutschen Faschismus halte, ist es mir ehrlich gesagt lieber, sie
wird von Stümpern ruiniert als von taktischen und strategischen
Meistern umgesetzt, die im Erfolg viele weiter kommen könnten, bis
das System dann doch an seinen inneren Widersprüchen zerbricht.
Aber ich kan die kalte Wut von Brezinski über die Dummheit seiner
Epigonen natürlich auch nachvollziehen.

Es gab anlässlich der etwas albern-pathetischen
Einsetzungfeierlichkeiten von Little-Gorge in seine zweite
Hampelmannperiode ein Interview auf CNN mit einem der
Neo-Con-Ideologen aus einem der ThinkTanks (welcher es war, ist mir
grad nicht präsent, es war aber jemand aus der 2. Reihe) und mit B.
Da hat der B. erst einmal den Neo-Con Ideologen schweigend eine 1/4
zein Zeug faseln lassen, um ihn dann mit einer Kälte und Schärfe
auszukontern, dass dem Thinktank-Ideologen, der offensichtlich im
Umgang mit argumatativen Widerspruch auch nicht geübt war,
buchstäblich nur noch Stottern blieb. Der konnte keinen
zusammenhängen Satz mehr formulieren. (Irgendwo im Netz gab es dazu
sowohl das Viedeo wie auch ein Transskript davon ... ).
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