Willi Waelzlager schrieb am 7. März 2005 21:19
> > > Die Scharia IST im Irak Gesetz!
> >
> > Seit wann? Kannst Du mir einen Link auf einem Meldung geben, in der
> > das bestätigt wird?
>
> Wenn du es nicht siehst, obwohl die beiden großen muslimischen
> Richtungen es unmissverständlich erklärt haben, und es darüber hinaus
> im Straßenbild unübersehbar geworden ist, werden dich auch 100 Links
> nicht überzeugen.
>
> Trotzdem versuche ich es:
> "In einer überraschend anberaumten Abstimmung hatten die
> Konservativen Ende Dezember das bisherige Personenstandsgesetz von
> 1959 abgeschafft und mit der Order 137 die Scharia eingeführt.
> [...]
> Oft müssen sich Frauen, die sich an den neu geschaffenen Provinz- und
> Stadtverwaltungen beteiligen wollen, Beschimpfungen und üble Nachrede
> gefallen lassen. Die selbst ernannten Sittenwächter schrecken aber
> auch vor Gewalt nicht zurück."
>
> http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Irak/verfassung.html
>
>
> "Nach den Vorstellungen sowohl von Hakim als auch denen seines
> Mentors Al-Sistani sollen sich die Mullahs im Irak aus dem
> Tagesgeschäft der Politik heraushalten und lediglich sicherstellen,
> daß im gesellschaftlichen und sozialen Bereich, zum Beispiel bei der
> Unterdrückung der Frau, die Scharia, das islamische Recht, zur
> Geltung kommt.
>
> http://www.nadeshda.org/foren/cl.regionen.irak/p1341s1357a20.html
>
>
> Das selbe gilt für Afghanistan heute im Vergleich zu der Zeit vor und
> während der russischen Okkupation.
Daß von der Interimsregierung die oben angesprochene Verordnung
ausgegeben wurde, ist mir bekannt. Darin wird aber meines Wissens
nicht vorgeschrieben, daß Frauen nur noch verschleiert in der
Öffentlichkeit herumlaufen dürfen. Dieser Druck lastet auf ihnen in
den entsprechenden Kreisen schon gesellschaftlich, und dieselbe
Situation kann man auch in anderen Ländern wie Deutschland
feststellen. Es handelt sich um privat geregelte Sittenpraktiken.
Das neugewählte Parlament soll ja nun die neue Verfassung
ausarbeiten, und in diesem Zusammenhang ist die Frage, ob die Scharia
als maßgebliche Grundlage der Gesetzgebung darin verankert werden
soll, höchst umstritten. Natürlich gibt es im Irak die politischen
Kräfte, die das befürworten, aber es gibt eben auch diejenigen, die
das stark ablehnen, und die Sache ist noch nicht entschieden.
> > In Deutschland finden gewisse Staatsakte auch in der Kirche statt und
> > es nehmen religiöse Würdenträger daran teil.
>
> Sie entscheiden aber nicht über Gesetze und Inquisition und
> Hexenhammer sind nicht Gesetz. Dieser unbedeutende Unterschied ist
> dir sicher entgangen.
Im Irak tragen die religiösen Amtsträger ebenfalls keine politische
Verantwortung, sofern sie nicht dazu gewählt worden sind. Jedenfalls
nicht automatisch kraft ihres religiösen Amtes. Es wird sich zeigen,
ob die neue Verfassung dafür Grundlagen liefern wird, aber derzeit
ist die Lage nun einmal nicht so. Der Zustand entspricht nicht dem
des Iran. Die SCIRI-Leute streben natürlich in diese Richtung, aber
die haben nicht das alleinige Sagen. Genau dieser Umstand scheint Dir
nun die ganze Zeit zu entgehen.
> > Und schleiertragende Muslimas
> > kann man ebenfalls in Deutschland antreffen, ohne daß hier
> > staatlicherseits die Scharia gelten müßte.
>
> (Das 's' ist deutsche Pluralbildung. Es ist zu viel!)
Das wird von der Dudenredaktion anders gesehen. Singular ist Muslima,
ein weiblicher Muslim, Plural ist Muslimas.
> Hier gibt es sogar Zwangsehen und anderen Unsinn aus dem arabischen
> Kulturraum, aber darum geht es nicht. Dieser Kram ist, anders als in
> den genannten Ländern, NICHT gesetzlich legitimiert.
Die Scharia umfaßt nicht nur Eheangelegenheiten.
> PS
> Google liefert für Irak & Scharia 13.500 Treffer, du aber hörst es
> hier zum ersten Mal. Wie kann man so blind sein ???
Und zu Deutschland und Scharia liefert Google 27.700 Treffer. Was
folgerst Du nun daraus?
> > > Die Scharia IST im Irak Gesetz!
> >
> > Seit wann? Kannst Du mir einen Link auf einem Meldung geben, in der
> > das bestätigt wird?
>
> Wenn du es nicht siehst, obwohl die beiden großen muslimischen
> Richtungen es unmissverständlich erklärt haben, und es darüber hinaus
> im Straßenbild unübersehbar geworden ist, werden dich auch 100 Links
> nicht überzeugen.
>
> Trotzdem versuche ich es:
> "In einer überraschend anberaumten Abstimmung hatten die
> Konservativen Ende Dezember das bisherige Personenstandsgesetz von
> 1959 abgeschafft und mit der Order 137 die Scharia eingeführt.
> [...]
> Oft müssen sich Frauen, die sich an den neu geschaffenen Provinz- und
> Stadtverwaltungen beteiligen wollen, Beschimpfungen und üble Nachrede
> gefallen lassen. Die selbst ernannten Sittenwächter schrecken aber
> auch vor Gewalt nicht zurück."
>
> http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Irak/verfassung.html
>
>
> "Nach den Vorstellungen sowohl von Hakim als auch denen seines
> Mentors Al-Sistani sollen sich die Mullahs im Irak aus dem
> Tagesgeschäft der Politik heraushalten und lediglich sicherstellen,
> daß im gesellschaftlichen und sozialen Bereich, zum Beispiel bei der
> Unterdrückung der Frau, die Scharia, das islamische Recht, zur
> Geltung kommt.
>
> http://www.nadeshda.org/foren/cl.regionen.irak/p1341s1357a20.html
>
>
> Das selbe gilt für Afghanistan heute im Vergleich zu der Zeit vor und
> während der russischen Okkupation.
Daß von der Interimsregierung die oben angesprochene Verordnung
ausgegeben wurde, ist mir bekannt. Darin wird aber meines Wissens
nicht vorgeschrieben, daß Frauen nur noch verschleiert in der
Öffentlichkeit herumlaufen dürfen. Dieser Druck lastet auf ihnen in
den entsprechenden Kreisen schon gesellschaftlich, und dieselbe
Situation kann man auch in anderen Ländern wie Deutschland
feststellen. Es handelt sich um privat geregelte Sittenpraktiken.
Das neugewählte Parlament soll ja nun die neue Verfassung
ausarbeiten, und in diesem Zusammenhang ist die Frage, ob die Scharia
als maßgebliche Grundlage der Gesetzgebung darin verankert werden
soll, höchst umstritten. Natürlich gibt es im Irak die politischen
Kräfte, die das befürworten, aber es gibt eben auch diejenigen, die
das stark ablehnen, und die Sache ist noch nicht entschieden.
> > In Deutschland finden gewisse Staatsakte auch in der Kirche statt und
> > es nehmen religiöse Würdenträger daran teil.
>
> Sie entscheiden aber nicht über Gesetze und Inquisition und
> Hexenhammer sind nicht Gesetz. Dieser unbedeutende Unterschied ist
> dir sicher entgangen.
Im Irak tragen die religiösen Amtsträger ebenfalls keine politische
Verantwortung, sofern sie nicht dazu gewählt worden sind. Jedenfalls
nicht automatisch kraft ihres religiösen Amtes. Es wird sich zeigen,
ob die neue Verfassung dafür Grundlagen liefern wird, aber derzeit
ist die Lage nun einmal nicht so. Der Zustand entspricht nicht dem
des Iran. Die SCIRI-Leute streben natürlich in diese Richtung, aber
die haben nicht das alleinige Sagen. Genau dieser Umstand scheint Dir
nun die ganze Zeit zu entgehen.
> > Und schleiertragende Muslimas
> > kann man ebenfalls in Deutschland antreffen, ohne daß hier
> > staatlicherseits die Scharia gelten müßte.
>
> (Das 's' ist deutsche Pluralbildung. Es ist zu viel!)
Das wird von der Dudenredaktion anders gesehen. Singular ist Muslima,
ein weiblicher Muslim, Plural ist Muslimas.
> Hier gibt es sogar Zwangsehen und anderen Unsinn aus dem arabischen
> Kulturraum, aber darum geht es nicht. Dieser Kram ist, anders als in
> den genannten Ländern, NICHT gesetzlich legitimiert.
Die Scharia umfaßt nicht nur Eheangelegenheiten.
> PS
> Google liefert für Irak & Scharia 13.500 Treffer, du aber hörst es
> hier zum ersten Mal. Wie kann man so blind sein ???
Und zu Deutschland und Scharia liefert Google 27.700 Treffer. Was
folgerst Du nun daraus?