Willi Waelzlager schrieb am 8. März 2005 15:32
> > An sich liegt unser Disput an folgendem: Du betrachtest ein in
> > bestimmten Kreisen aktuell wieder übliches Gebaren und bezeichnest
> > diese daran erkennbare bzw. dem zugrundeliegende Ordnung als
> > "Gesetz". Ich verstehe unter Gesetz das, was formal vom Staat als
> > solches erlassen wurde.
>
> Ich nenne ein Gesetz der Übergangsregierung ein Gesetz.
> Es genügt sogar allen von dir selbst aufgestellten Anforderungen ...
Aber eben nur auf bestimmte Eheangelegenheiten bezogen (womit ich
nicht sagen will, daß das deswegen harmlos oder zu vernachlässigen
wäre). Dazu gibt es auch einen TP-Artikel:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/16/16576/1.html
Die gesamte Scharia ist viel mehr als das. Erkennbar ist bisher also
nur ein gewisser Ansatz, die Scharia wieder einzuführen, aber sie
gilt noch nicht überall, und es ist absolut nicht sicher, daß die
Scharia-Befürworter sich in der irakischen Politik in allen Bereichen
durchsetzen, es gibt vielmehr deutliche Anzeichen, die dagegen
sprechen.
> > Wenn auch bei bestimmten einzelnen
> > Eheangelegenheiten letztes Jahr durch Verordnung des Regierungsrates
> > wieder die Scharia gilt, so ist das noch weit entfernt von einer
> > pauschalen Inkraftsetzung der Scharia für alle Lebenbereiche.
>
> Woraus bitte folgerst du, dass nur Teile der Scharia in Kraft gesetzt
> worden sind ???
Siehe den erwähnten Artikel.
> > Wie gesagt, auch in
> > Deutschland und in vielen anderen Ländern gibt es Moslems, die privat
> > bzw. im Zirkel ihrer Gesellschaft von Gleichgesinnten die Scharia
> > beachten und anwenden, [...]
>
> Das heißt die steinigen bei Ehebruch und hacken Dieben Hände ab, und
> das in Deutschland ...
>
> Nenne mir bitte auch nur einen Fall.
Ich habe mich auf die Praxis bezüglich Eheangelegenheiten bezogen,
weil es dabei um den im Irak vorliegenden Fall eben wie gesagt geht.
Und bekanntlich werden von einigen Extremisten unter den in
Deutschland lebenden Moslems sogar Ehrenmorde an weiblichen
Familienmitgliedern durchgeführt, die gegen ihre Auffassung von
Sittlichkeit verstoßen haben.
> > An sich liegt unser Disput an folgendem: Du betrachtest ein in
> > bestimmten Kreisen aktuell wieder übliches Gebaren und bezeichnest
> > diese daran erkennbare bzw. dem zugrundeliegende Ordnung als
> > "Gesetz". Ich verstehe unter Gesetz das, was formal vom Staat als
> > solches erlassen wurde.
>
> Ich nenne ein Gesetz der Übergangsregierung ein Gesetz.
> Es genügt sogar allen von dir selbst aufgestellten Anforderungen ...
Aber eben nur auf bestimmte Eheangelegenheiten bezogen (womit ich
nicht sagen will, daß das deswegen harmlos oder zu vernachlässigen
wäre). Dazu gibt es auch einen TP-Artikel:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/16/16576/1.html
Die gesamte Scharia ist viel mehr als das. Erkennbar ist bisher also
nur ein gewisser Ansatz, die Scharia wieder einzuführen, aber sie
gilt noch nicht überall, und es ist absolut nicht sicher, daß die
Scharia-Befürworter sich in der irakischen Politik in allen Bereichen
durchsetzen, es gibt vielmehr deutliche Anzeichen, die dagegen
sprechen.
> > Wenn auch bei bestimmten einzelnen
> > Eheangelegenheiten letztes Jahr durch Verordnung des Regierungsrates
> > wieder die Scharia gilt, so ist das noch weit entfernt von einer
> > pauschalen Inkraftsetzung der Scharia für alle Lebenbereiche.
>
> Woraus bitte folgerst du, dass nur Teile der Scharia in Kraft gesetzt
> worden sind ???
Siehe den erwähnten Artikel.
> > Wie gesagt, auch in
> > Deutschland und in vielen anderen Ländern gibt es Moslems, die privat
> > bzw. im Zirkel ihrer Gesellschaft von Gleichgesinnten die Scharia
> > beachten und anwenden, [...]
>
> Das heißt die steinigen bei Ehebruch und hacken Dieben Hände ab, und
> das in Deutschland ...
>
> Nenne mir bitte auch nur einen Fall.
Ich habe mich auf die Praxis bezüglich Eheangelegenheiten bezogen,
weil es dabei um den im Irak vorliegenden Fall eben wie gesagt geht.
Und bekanntlich werden von einigen Extremisten unter den in
Deutschland lebenden Moslems sogar Ehrenmorde an weiblichen
Familienmitgliedern durchgeführt, die gegen ihre Auffassung von
Sittlichkeit verstoßen haben.