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  • Willi Waelzlager

mehr als 1000 Beiträge seit 26.03.2004

Scharia und Staat sind unvereinbar

> Nun, was juristisch nicht festgelegt ist, wird vom Staat auch nicht
> angewandt. Bislang sieht es doch so aus, als ob der Irak ein
> Rechtsstaat sein bzw. werden soll.

So ist es leider nicht ...
Dass mit dem Rechtsstaat sehe ich auch nicht, denn wenn die sich am
Vorbild der US-Söldner orientieren, war selbst Saddam das Paradies.


> Die schriftlichen Grundlagen sind halt die Schriften des Islam
> (Koran, Sunna usw.), aber natürlich sind das auch keine juristischen
> Texte, insofern gibt es da einen großen Auslegungsspielraum, schon
> richtig.

Es gibt nichts wirklich Geschriebenes, sondern nur einen allenfalls
dritten Aufguß, der zu allem Überfluß äußerst blumig ist. Das hat er
mit der Bibel gemein ...


> Ja, die Gefahr besteht, da hast Du recht. Aber solange der Staat
> keine eindeutigen Festlegungen vornimmt (Verankerung eines
> Schariabezugs in der Verfassung und dann entsprechende Einzelgesetze
> etwa), gilt das eher für private Familien bzw. Stammesgerichte. Und
> die kann es natürlich so oder so geben.

Das mit dem Stamm solltest du lassen, oder nennst du
Koalitionssitzungen bei uns auch Stammesrat?


Wenn der Staat Scharia sagt, unterwirft er sich selbst
widersprüchlichsten Fatwen (meinetwegen auch Fatwas), und statt eines
Verfassungsgerichtes gibt es einen _ausschließlich_ religiös
besetzten Wächterrat, der (nach Tagesform) gegensätzlich entscheiden
kann und an nichts gebunden ist. Ob sich regionale Schulen daran
gebunden fühlen, muss nach aller Erfahrung bezweifelt werden.

Ein solcher Staat ist nicht geschäftsfähig. Er kann nicht einmal die
Menschenrechtskonvention unterschreiben, da kein Ajatolla sich
gebunden fühlte, diese aber das letze Wort haben.

Nicht nur Demokratie und Scharia schließen sich gegenseitig aus,
sondern bereits Scharia und Staat (Erinnere dich an den Hexenwahn bei
uns ...).


> Die
> eigentlichen Ziele des Feldzuges dürften davon wohl kaum bedroht
> sein.

Sie wären bedroht, denn nach dem Koran, selbst wenn man moderate
Interpretationen zu Grunde legt, kann die Ausbeutung der Bodenschätze
nicht Ungläubigen überlassen werden.

Die einzige Möglichkeit, hier zu einer Lösung zu kommen, wäre die
Verstaatlichung der Ölquellen ...

Auch hier schaffen die USA das, was sie zu bekämpfen vorgeben.


> :) Das ist ein Mißverständnis. Die Seite muslim-markt.de ist so ne
> Art Portal für in Deutschland lebende Moslems (der Begriff "Markt"
> ist hier wohl im Sinne von "Forum" zu verstehen). Wenn Du Dir die
> Seite ansiehst, wirst Du bemerken, daß es sich um simple
> Kontaktanzeigen (allerdings muslimisch sittsam mit Heiratsabsicht)
> handelt, die offensichtlich von den betreffenden Frauen in
> Eigeninitiative aufgegeben werden.

Es ist davon auszugehen, dass die Betreiber der Seite des Deutschen
so weit mächtig sind, dass sie zwischen Markt und Forum unterscheiden
können. Ein Markt ist immer gewerblich (Frage das Finanzamt).

Das mit der Eigeninitiative irritiert mich ohnehin, müssten denn
nicht die Väter und Brüder die anzeigen aufgeben?

Dass der Islam immer einen Weg findet, wenn es dem Patriachat dient,
(dies hat er mit Christen und Juden gemeinsam) sieht man z.B. daran,
dass es in einem muslimischen Bordell Ehen auf Zeit gibt. So
vermeidet man es, die Angestellten steinigen zu müssen ...


> Viele von ihnen schreiben darin
> auch, daß sie den Islam eher liberal leben und eine gleichberechtigte
> Partnerschaft erwarten.

Nicht nur der Koran, auch die Lutherbibel schließen dieses aus. Ein
einseitiges Züchtigungsrecht und gleichberechtigt schließen sich aus.
In den Details (Erbrecht, Grundbesitz) sieht es noch finsterer aus.

Im Scheidungsrecht allerdings war die Scharia der christlichen Welt
bis vor wenigen Jahren deutlich voraus, denn eine Frau durfte sich
durch eine einseitige Erklärung scheiden und hatte trotzdem einen
Versorgungsanspruch.

Versuch's jetzt nicht mit Ehrenmorden, denn die gibt es im Koran
nicht!

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