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  • the observer

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Keine Intransparenz

lurchwurch schrieb am 8. Mai 2010 01:38

> Reden wir mal über VT allgemein. Zu jeder guten wie schlechten VT
> gehört ein großes Stück Geheimhaltung. 

Es gibt keine gute Verschwörungstheorie (falls Du "gut" als
Qualitätsmerkmal bezeichnest); nur welche, die viele anziehen wie
Motten das Licht, und welche, die nur wenige interessieren.

> Deswegen muss es auch nicht
> verwundern, dass es mit weitem Abstand vor allen anderen
> Institutionen vor allem die Geheimdienste sind, die regelmäßig
> Gegenstand von VT sind. Erst an 2. Stelle rangiert das Militär und
> dann folgt die Politik.

Es ist unherheblich, denn diejenigen, die die VTen verbreiten und
ausspinnen, suchen sich ihre Quellen selbst aus, ohne daß jene auch
nur irgendeinen Einfluß darauf hätten. Und daß Geheimdienste und
andere Zentren der Macht im Fokus stehen, ist nun wirklich keine
Überraschung, denn der Tante-Emma-Laden über die Straße als Born der
Verschwörung reißt keinen vom Hocker.

> VT sind nicht unbedingt was Schlechtes. VT entspringen dem selben
> Bedürfnis aus dem wir wissen wollen warum es bei Gewitter donnert
> oder wie es im Inneren eines Atoms aussieht. 

Nur mit dem Unterschied, daß sich VTler das Gewitter erdichten.

> Die alten Germanen
> dachten zum Beispiel, dass das Grollen und Donnern von rollenden
> Metfässern die die Götter für ihre Feste anstechen wollen herrührt.
> Die größte niedergeschriebene VT wird sogar als Buch der Bücher
> bezeichnet.

Das ist gelinde gesagt Unsinn, und ich hoffe doch, daß Du dafür keine
Erklärung einforderst.

> Bei den heutigen VT sind es allerdings eben nicht unsere fehlenden
> wisswenschaftlichen Kenntnisse, sondern meistens die bewußte
> Zurückhaltung von Informationen von daran interessierten Menschen.

Diese Behauptung ist selbst Bestandteil jeder Verschwörungstheorie;
sie ist eine der Legitimation für deren Entstehen, wie Du auch
eindrucksvoll gezeigt hast. Es ist nicht die Zurückhaltung, sondern
die behauptete Zurückhaltung.

> Der Witz dabei ist, dass je höher der Grad der Geheimhaltung eine VT
> umso wahrscheinlicher macht. Je weniger Geheimhaltung umso
> verschwurbelter müssen VT daherkommen. 
> Wer also etwas gegen VT hat, sollte doch einfach offener und
> ehrlicher sein. Die absolute Wahrheit wird es schon aufgrund des
> Informationsverlustes sowieso nie geben.

Es gibt keine Abstufungen der Wahrheit; entweder hat sich eine VT als
wahr herausgestellt; (vielleicht ist es mir in meiner Lebenszeit noch
vergönnt, das mitzuerleben; dann werde ich meine Meinung über VTen
überdenken müssen), oder sie bleibt das, als das sich jede VT bisher
erwisen hat - ein Hirngespinst ohne jeglichen Bezug zur Realität.

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