Auch wenn es um EU-Wahlen geht, die ganze Diskussion um angebliche und echte Wahlbeeinflussungen kommt ja aus den USA.
Die entscheidende Frage wird nie gestellt. Warum sollten nur herrschende politische Parteien Wahlen beeinflussen dürfen? Warum nicht einfach jeder? So ist es ursprünglich in der demokratischen Idee vorgesehen. Wähler sind ja (angeblich jedenfalls) keine hilflosen Handpuppen, sondern haben einen eigenen Willen, mit dem sie sich die Meinung heraussuchen, die ihnen am meisten zusagt. Wieso will man das Meinungs-Angebot eingrenzen? Es wäre mir neu, das Kabarettisten ihre Zuhörer/Leser zwingen ihre Meinung anzunehmen (ich tue jetzt mal so, als wüsste ich nicht um staatliche Zensur, die so tut, als wäre sie ur-demokratisch).
Twitter zeigt - wieder mal - das US-Amerikaner ganz grundsätzlich das Wesen der Demokratie nie verstanden haben. Das zeigte sich schon beim McCarhyismus (du darfst jede Meinung haben, solange sie nicht von unserer abweicht) und daran hat sich bis heute nicht das Geringste geändert. Die ganze - an mittelalterliche Hexenverfolgung erinnernde - Anti-Russland Hysterie in den USA und der EU mit größtenteils frei erfundenen Anschuldigungen (Russiagate) zeigt sehr deutlich das mangelnde Demokratieverständnis in den USA.
Wahlbeeinflussungen gehören zur Demokratie wie Debatten und Streitkultur. Nicht mal eine vernünftige Streitkultur haben die Amis, weil sie jeden Debattierer mit ungleicher Meinung sofort zum "Feind" erklären. Wenn jemand zum "Feind" erklärt wird, ist jede Debatte zu Ende.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.05.2019 14:30).