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  • Hermes335

mehr als 1000 Beiträge seit 07.06.2002

Durch ein Ballerspiel ist noch keiner umgekommen

derHartmann schrieb am 20. September 2003 13:07

> arthur-dee schrieb am 19. September 2003 20:44
>
> > weil eine hand voll leute computerspiele in die realität umsetzen,
> > muss man doch nicht gleich das ganze genre dämonisieren.
> > du verbietest ja auch keine autos, blos weil ein paar deppen, sich
> > ihre schüsseln soweit aufmotzen, dass sich auch mit 200 um die kurve
> > fahren können.
> >
>
> Immerhin versuchen aber Geschwindigkeitsbegrenzungen,
> öffentlichkeitswirksame Aktionen, Nacht/Discobusse, etc. dafür zu
> sorgen, dass dabei niemand zu schaden kommt.
> Das sehe ich bei Computerspielen nicht.

Die Logik erkenne ich da nicht. Einerseits sollen z.B. Spiele wie
"Need for speed" od. "Grand Theft Auto" nicht gefährlich für
Nachahmer sein, weil es ja Verkehrsregeln gibt (an die man sich
halten kann oder auch nicht), aber Ballerspiele sind gefährlich, weil
sie schließlich zum Nachahmen auffordern u. dann Menschenleben
kosten. Aber die direkten Ursachen vergleichst du dabei nicht: man
kann am Tag als charakterlich labiler u. gewaltbereiter Psycho 24
Stunden Ballerspiele reinziehen - solange man keine Waffe in die
Hände bekommt stört das kein Aas. Das Problem ist nämlich genau das:
die Waffenindustrie hat kein Interesse daran, dass die Waffengesetze
soweit verschärft werden, dass sich nicht jeder Depp, der in einem
Schützenverein ist, eine ordentlich Wumme daheim in den
Wohnzimmerschrank legen kann. Der Gesetzgeber geht immer den Weg des
geringsten Widerstandes, und das sind in dem Fall die
Computerspiele-Hersteller, die größtenteils ausländische Firmen sind,
also keine grosse Lobby in D haben.


> "Dämonisieren" ist vielleicht ein bisschen hart und so habe ich es
> auch nicht gemeint. Wenn aber das Umsetzen von Computerspielen in die
> Realität Menschenleben kostet, muss man sich schon einmal Gedanken
> machen.
> Und bei mir schwindet eben die Hoffnung, dass das ein
> Verantwortlicher bis zum nächsten üblen Vorfall hinbekommt.
> Dass ein Verbot keinen vom Spielen abhält, ist klar. Deshalb muss
> aber gerade mehr getan werden. Zumindest Minderjährige müssen in
> dieser Hinsicht von ihren Eltern kontrolliert/betreut werden. Dazu
> bedarf es einer sinnvollen Aufklärung, zudem sollte sich die Schule
> stärker mit diesem Thema befassen. Das ist schwer und anstrengend,
> doch beugt vielleicht der Entfremdung und Vereinsamung solch
> gefährdeter Jugendlicher vor.
> Würde mich freuen, wenn jemand da mal ein richtiges Konzept hätte.

Lernen, wie man Konflikte gewaltfrei lösen kann (schon im
Kindergarten)
Waffen für Kinder u. Jugendliche unerreichbar machen
Den Eltern hinter die Ohren schreiben, dass sie wieder mehr Zeit mit
ihren Kindern verbringen, statt vor lauter Karriere, Sport u.
Flimmerkiste zu nichts anderem mehr zu kommen.

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