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  • Keppla

mehr als 1000 Beiträge seit 21.05.2002

Überschrift (bitte unbedingt ausfüllen)

Chillennium schrieb am 22. September 2003 1:48

> Keppla schrieb am 22. September 2003 1:09
>
> > dann hat er vielleicht nach deiner definition keine macht mehr über
> > mich, aber er hat sie auch nicht nötig. es geht ja in den meisten
> > fällen nicht um die macht selbst, sondern darum, sie zu haben, um
> > eigene ziele (um die es geht) zu verwirklichen.
>
> Kommt auf den Einzelfall an.

die typen, die gewalt ausüben, weil sie spass daran haben, sind imho
meist nicht so gefährlich, weil sie dumm sind. gefährlich sind die,
die eine ethik haben, die gewalt zulässt, weil die nicht gegen ihre
komplexe ankämpfen

> Über was möchte er denn die Macht eigentlich, wenn er die
> Weltherrschaft anstrebt?

muss ja nicht die welt sein, wie gesagt. es reicht ja so ein wunsch
wie: ich will keine ausländer/nazis in meinem viertel, weil sie der
gemeinschaft schaden. um diesen plan zu verwirklichen braucht man in
diversen bereichen macht über das viertel. und auch wenn es traurig
ist: so läuft es immer. selbst wenn gemeinsam beschlossen wird, dass
man nun lieb zueinander ist, funktioniert das nur dadurch, dass
sozialer zwang von den beschliessern auf den rest ausgeübt wird.

> Die Weltherrschaft erreichen zu wollen ist
> sinnlos und dumm.
ansichtssache (auch wenn ich sie nicht will)

> Es wird immer ein galisches Dorf geben, und im
> Endeffekt leiden alle unter dem Versuch eines Einzelnen die Welt zu
> beherrschen. Also warum gibt man ihm überhaupt die Chance eine
> Weltherrschaft anzustreben? Warum gibt man einem Idioten Macht, der
> nichtmal in der Lage ist die Sinnlosigkeit darin zu begreifen?

du gehst hier immer von superbösewichten aus, die die welt um der
macht willen beherrschen wollen. es läuft aber meist so: ich möchte
soundso leben. um dies zu garantieren, brauche ich macht. je mehr
macht ich habe, desto sicherer ist die garantie. habe ich
(theoretisch) alle macht, ist es (theoretisch) gesichert.

darum auch die grossen glaubenskriege: person a hat eine vorstellung
und verbreitet sie durch wirtschaftlichen druck, person b hat eine
vorstellung und verbreitet sie durch ideologischen druck, am ende
steht kapitalismus gegen sozialismus.

> Was, wenn der Betrug immer noch angenehmer ist, als die Realität?
> Bzw. die Realität, die Du in diesem Falle als Realität siehst...

diese argumentation, konsequent ausgelebt, würde mir empfehlen,
drogen zu nehmen und gewalttätig zu werden.

(mit drogen ist es schöner, und wenn ich mir sage, ich habe das
recht, jedem, der nervt, die fresse einzuschlagen ist's der himmel)

> > ich sage nicht, dass irgendwelche illuminaten und/oder bielefelder
> > religion erfunden haben. ich glaube eher, dass sie sich gebildet und
> > für beide seiten als positiv darstellt, und deshalb existiert, weil
> > jeder glaubt, was davon zu haben.
>
> Mag so gewesen sein, aus heutiger Sicht gehören Religionen als
> Machtmodell überholt. Werden ja auch schon, durch "rückläufige
> Teilnehmerzahlen".

weil die konkurenz besser ist, nicht weil die wahrheit siegt. weil
sich alle menschen denken: meine meinung ist meine wahrheit leben
alle konsequent auch ohne religionen glücklich ihren irrtum. man
nennt dinge gebote, die man eh nicht mag und schon kann man stolz auf
ihren einhalt sein, man geht davon aus, dass man zu allem zu
verantwortenden gezwungen wird und schon kann man kein schlechtes
gewissen mehr haben.

> [...]
> Sehe ich nicht so, weil es ein negatives Ergebnis verursacht.

verstehe ich jetzt nicht

> Und wenn das Leben keinen Sinn haben würde, warum bist Du dann noch
> hier?

das war nicht depressiv gemeint. mein leben gefällt mir, deshalb bin
ich hier. aber warum sollte es einen sinn machen? ich kann auch nur
so vor mich hin würfeln, haben deshalb die zahlen einen sinn? warum
sollte die realität das nicht auch tun können?

> Jeder gibt seinem Leben einen Sinn, für Viele ist der Sinn nur
> jeglichen Spaß mitzunehmen. Aber ich finde, es ist keine positive
> Grundeinstellung anzunehmen, daß mit dem Tod alles vorbei ist, und
> man quasi umsonst gelebt hat. Wie es wirklich ist kann sowieso keiner
> beweisen, aber mit der "danach gehts weiter"-Theorie lebt sichs
> besser und sorgenfreier. Wer sich selbst durch den Glauben an nur ein
> Leben einschränken möchte, darf das gerne tun. Ein Freidenker lässt
> auch dem in sich Eingesperrten den freien Willen, umgekehrt nicht.

ein freidenker sagt aber auch nich "das mag ich nicht, deshalb gibt
es das nicht". ich sage nicht, dass mit dem tod alles vorbei ist, ich
sage nur, es ist dumm, sich ohne beweise darauf zu verlassen. und
"das wäre so schrecklich" oder "es passt so gut" ist kein beweis,
nicht mal ein indiz.

> > > > selbst wenn alle organisiert wären, könnten sie es nur mit gewalt
> > > > verhindern, was nach und nach zur legitimation derselben führt, und
> > > > man ist wieder da, wo man vorher war.
> > >
> > > Das ist nicht gesagt. Wenn es eine Art zu Glauben oder die Dinge zu
> > > sehen ist, dann würde auch die Polizei und die Armee irgendwann den
> > > Unsinn in ihrem Tun erkennen - wenns nicht so viel Spaß machen würde.
> >
> > gewalt ist mehr oder weniger eine art, die dinge zu sehen: ein
> > lösungsansatz für probleme. sieht man zZ recht schön: von "nie wieder
> > krieg" zu "wir verteidigen uns nur" zu "wir verteidigen uns auch
> > ausserhalb" zu (vermutlich) "jeder angriff auf feindliche interessen
> > ist eine verteidigung unserer".
>
> Ich kann nicht sagen, daß ich nicht einen positiven Aspekt in den
> momentanen Entwicklungen sehe.

ich sagte nicht, dass ich die entwicklung schön finde, ich sagte nur,
es sei schön sichtbar

> Vor allem freut mich die Tatsache, daß
> sich die Leute mittelfristig nur selbst schaden und der Menscheit
> nützen.

wie schaden sie sich selber? diejenigen, die es geschafft haben, die
macht auszuüben können sich sicher sein, in ihrer teilweise
verwirklichten utopie zu leben. welchen der machtausübenden personen
erwartet denn ein hartes los? alle glücklich und zufrieden bis ans
ende, wenn was schiefgeht, immer noch genug möglichkeiten besser als
der rest woanders zu leben.

wie nutzen sie der menschheit? vor dem zweiten weltkrieg haben die
leute auch gedacht "mensch, der erste weltkrieg war so brutal, da
kommt nie noch einer". man hat auch gedacht, atombomben seien
abschreckungswaffen und nun kommen sie als "mini-nukes" zum zuge. die
menschheit an sich lernt nie, sie benutzt nur die technologien der
menschen, die was gelernt haben und dinge hergestellt haben, die man
auch ohne wissen nutzen kann (nicht nur maschinen).

> > und dank massenmedien und der dummheit der menschen sind massen
> > nichts weiter als gehirnlose vollstrecker.
>
> Sicher. Aber wenn man die Programmiersprache kann, dann kann man Bots
> auch für seine Zwecke umprogrammieren :)

was nützt es, wenn du gegen 100 programmierer, die sie wieder
umprogrammieren arbeitest?

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